Deutsche Bank reagiert auf Postbank-Chaos: Top-Manager verlässt das Unternehmen

| Redaktion 
| 01.01.2024

Die Deutsche Bank zieht erstmals personelle Konsequenzen aus den massiven Service-Problemen bei ihrer Tochter Postbank.

Manuel Loos, Organisationschef der Privatkundensparte und zuständig für Serviceleistungen im Betriebsablauf, wird die Bank verlassen. Dies bestätigten Insiderquellen gegenüber dem Handelsblatt. Die Entscheidung fiel nach Einigung beider Seiten, dass im Bereich der Privatkunden ein Neuanfang unumgänglich sei.

Loos stand intern bereits seit geraumer Zeit in der Kritik aufgrund der erheblichen Probleme im Kundenservice der Postbank. Die Datenmigration der Postbank-Kunden auf die IT-Plattformen der Deutschen Bank ab Sommer 2022 führte zu massiven Schwierigkeiten, insbesondere seit dem Jahreswechsel 2022/2023, wie das Handelsblatt berichtet.

Finanzaufsicht Bafin interveniert im September

Die Finanzaufsicht Bafin griff im September ein und entsandte einen Aufpasser in das Institut, um sicherzustellen, dass die Deutsche Bank die aufgestauten Service-Probleme behebt und den Kundenservice wieder auf branchenüblichem Niveau erbringt.

Ursprünglich versprach Vorstandschef Christian Sewing, den Rückstau bis zum Jahresende zu lösen. Jedoch musste die Bank mittlerweile einräumen, dass dieser Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Die Abarbeitung der verbleibenden Rückstände gestaltet sich als „komplex und nimmt in Teilen mehr Zeit in Anspruch“, wie ein Sprecher kürzlich dem Handelsblatt mitteilte. Ein Teil der Fälle soll daher erst Anfang 2024 abschließend bearbeitet werden.

Loos' Entlassung aufgrund von Ursachenanalyse

Die Entscheidung, Loos zu entlassen, gründet auf der bisherigen Analyse der Ursachen durch die Bank. Trotz des erfolgreichen Datentransfers von der Postbank zur Deutschen Bank war der Kundenservice der Deutschen Bank dem Ansturm von Kundenanfragen nicht gewachsen. Die Bank hat den Bedarf an Rückfragen ihrer Kunden unterschätzt und unzureichend Personal für Service-Dienstleistungen eingeplant. Zusätzlich waren die Mitarbeiter der Postbank nicht ausreichend auf den Umgang mit den neuen Systemen geschult.

Es ist noch offen, ob die Entlassung von Loos die einzige personelle Konsequenz aus diesem Vorfall darstellt. Der Aufsichtsrat der Bank hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY beauftragt, die Verantwortlichkeiten für die Unregelmäßigkeiten bei der Postbank zu prüfen. Insider deuten darauf hin, dass die Ergebnisse möglicherweise darüber entscheiden, ob und welchem Verantwortlichen im Zweifelsfall Boni gekürzt werden. Interne Beobachter schließen zudem weitere personelle Veränderungen nicht aus.

Manager gehen für gewöhnlich bei Unfähigkeit mit einer riesen Abfindung und die Kunden merken nach wie vor nichts von Verbesserung. Hier stinkt der Fisch vom Kopf bisd ins mittlere Management. Kunden sind ja Zahler und deren Probleme sind doch eh´egal, wie man hier wieder mal sieht. Probleme ab 2022, Bafin "merkt" das erst im Herbst 2023. und das Chaos geht weiter...

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