Activision Blizzard macht Milliarden mit Mikrotransaktionen

| Redaktion 
| 30.10.2023

Call of Duty, World of Warcraft, Diablo: Games von Activision Blizzard setzen zuverlässig Exemplare in Millionenhöhe ab – und oft nimmt der Ertragsstrom erst nach dem eigentlichen Verkauf an Fahrt auf.

Seit 2009 gibt es eine unumstößlich wirkende Regel, was das meistverkaufte Videospiel des Jahres angeht: Sofern Rockstar Games keinen Titel veröffentlicht, stammt es aus der „Call of Duty“-Serie. Die First-Person-Shooter-Reihe erfreut sich insbesondere aufgrund ihrer Multiplayer-Komponente einer Beliebtheit, die seit beinahe anderthalb Jahrzehnten lediglich kleineren Schwankungen unterliegt und sie zur wertvollsten Marke im Stall von Publisher Activision Blizzard macht.

Neben den physisch oder digital abgesetzten Spielen selbst sind es heutzutage vor allem auch Mikrotransaktionen, die dem Branchenriesen stetig steigende Einnahmen bescheren. Diese digitalen Inhalte richten sich an Käufer eines Spiels, die ihr Erlebnis erweitern oder ihren Erfolg beschleunigen möchten – sei es durch umfangreiche Expansionen einer Spielwelt, nützliche Gegenstände für das nächste Gefecht oder rein kosmetische Items.

Übernahme mit Zugeständnis

Insofern wundert es kaum, dass „Call of Duty“ samt seiner riesigen Community jüngst einen wichtigen Platz im bislang größten Deal der Gaming-Geschichte einnahm: Im Oktober durfte Microsoft nach einem fast zweijährigen Prozess die Übernahme von Activision Blizzard verkünden, die sich der Tech-Gigant aus Redmond stolze 69 Milliarden US-Dollar hat kosten lassen.

Bedenken britischer und US-amerikanischer Wettbewerbsbehörden konnten erst aus dem Weg geräumt werden, als Microsoft unter anderem zusagte, für 15 Jahre lang auf die vollständigen Rechte an neuen Activision-Titeln zu verzichten und obendrauf versprach, die „Call of Duty“-Reihe für zehn Jahre auch auf Endgeräten außerhalb des eigenen Angebots zugänglich zu machen. Sony, auf dem Konsolenmarkt größter Konkurrent von Microsoft, fürchtete offen um den Verlust der FPS-Serie von der eigenen Plattform.

Eine Überraschung, eine Prognose

Dass „Call of Duty“ auch in puncto Mikrotransaktionen zu den ganz großen Erfolgstreibern zählt, versteht sich quasi von selbst. Etwas überraschender ist für eingefleischte PC- und Konsolenkrieger womöglich, welcher Titel als eine der größten Cashcows im Marktsegment gehandelt wird: Der Free-to-Play-Ableger „Call of Duty: Mobile“ spült seit seiner Veröffentlichung vor vier Jahren durchschnittlich 28 Millionen US-Dollar in die Kassen von Activision Blizzard – monatlich, wohlgemerkt.

Im letzten Jahr konnte das Unternehmen insgesamt 5,4 Milliarden US-Dollar durch In-Game-Käufe generieren. Zur Einordung des Trends: Noch 2019 waren es ganze zwei Milliarden weniger. Für das erste Halbjahr 2023 gibt Activision Blizzard entsprechende Einnahmen mit 2,9 Milliarden US-Dollar an.
Bedenkt man beispielsweise, dass die zweite Season des Rollenspiel-Hits „Diablo IV“ jüngst gestartet ist und „Call of Duty: Modern Warfare III“ erst am 10. November veröffentlicht wird, scheint der erstmalige Sprung über die Sechs-Milliarden-Dollar-Marke durchaus realistisch.

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV