Der Wohnmobil-Boom in Deutschland ist auch nach dem Höhepunkt der Corona-Pandemie nicht vorüber. Das geht aus einer aktuellen Analyse von Goldenstein Rechtsanwälte hervor. Die Verbraucherkanzlei hat zum dritten Mal seit 2021 mit Hilfe von Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) die Wohnmobil-Dichte in den einwohnerreichsten deutschen Städten überprüft. Demnach stieg der Wohnmobil-Bestand in Deutschlands 50 größten Städten zwischen 2022 und 2023 um rund neun Prozent an. Städteübergreifend gibt es allerdings große Unterschiede, wenn es um den Wohnmobil-Bestand vor Ort geht.
Freiburg erstmals an der Spitze
Deutschlands neue Wohnmobil-Hochburg ist Freiburg. Auf 1.000 PKW kommen in der süddeutschen Stadt 34,63 Wohnmobile. Damit löst Freiburg Kiel an der Spitze des jährlichen Wohnmobil-Rankings von Goldenstein Rechtsanwälte ab. Die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins landet mit einem Anteil von 34,46 Wohnmobilen pro 1.000 PKW-Zulassungen knapp hinter Freiburg auf Platz zwei. Zuvor belegte Kiel zwei Jahre in Folge den Spitzenplatz.
Komplettiert wird die Top 5 des Rankings durch Lübeck (25,15), Oldenburg (24,07) und Münster (23,78). Unter den deutschen Millionenstädten erreicht Hamburg die höchste Platzierung. 22,4 Wohnmobile pro 1.000 PKW ergeben Platz sechs des Rankings, während München auf Platz 9 (18,86), Köln auf Platz 14 (16,93) und Berlin auf Platz 25 (14,47) rangieren.
Wiesbaden legt massiv zu
Der städteübergreifende Durchschnittswert liegt in diesem Jahr bei 15,76 Wohnmobilen pro 1.000 PKW-Zulassungen und stieg somit im Vergleich zum Vorjahr an (2022: 14,55). Tatsächlich ist die Anzahl der zugelassenen Wohnmobile in sämtlichen analysierten Städten im Jahresvergleich gestiegen, während der PKW-Bestand in 25 von 50 analysierten Städten sogar zurückgegangen ist.
© Goldenstein Rechtsanwälte
Den höchsten Anstieg an Wohnmobil-Zulassungen gab es in Wiesbaden, wo aktuell 3.470 Wohnmobile und somit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (1.365) gemeldet sind. Die Pressestelle der hessischen Landeshauptstadt teilte hierzu allerdings mit, dass dies nicht am Wohnmobil-Wahn der Wiesbadener liege. Stattdessen haben zwei Autovermieter mit Sitz in Wiesbaden seit kurzer Zeit viele Wohnmobile vor Ort gemeldet.
Neben Wiesbaden gibt es allerdings noch 20 weitere Städte, in denen es im Vergleich zu 2022 ein mehr als 10-prozentiges Wachstum in Bezug auf den Wohnmobil-Bestand vor Ort gab. Besonders hoch liegt dieser Wert in Dresden (12,52 Prozent Wachstum), Mannheim (12,64 Prozent Wachstum), Erfurt (13,59 Prozent Wachstum) und Magdeburg (15,05 Prozent Wachstum). Dennoch zählt Magdeburg noch immer zu den einzigen fünf analysierten Städten, in denen auf 1000 PKW-Zulassungen weniger als zehn Wohnmobile kommen (9,57). Lediglich in Gelsenkirchen (8,98), Ludwigshafen (8,67), Halle (8,44) und Frankfurt (7,62) liegt dieser Wert noch niedriger.
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