Die Möglichkeit des Home-Office gab es vereinzelt bereits vor der Coronapandemie und hat sich während dieser weitestgehend etabliert. Nun melden sich Gründer großer Technikkonzerne zu Wort und kritisieren die Sinnhaftigkeit von Home-Office erneut.
Einer der bekanntesten Remote-Work-Pessimisten ist der Tesla CEO Elon Musk. Auch Amazon-CEO Andy Jassy beorderte Mitarbeiter:innen vor Kurzem zumindest für drei Tage pro Woche zurück ins Büro. Den bekannten Kritikern folgt nun der Chef eines weiteren Tech-Konzerns und dieser spart nicht mit seiner Kritik.
Experiment beendet
Wie finance.yahoo berichtet, gestand Sam Altman – Chef des ChatGPT-Herstellers OpenAI – ein, beim Umstieg auf Remote-Work einige Fehler gemacht zu haben. Im Rahmen eines Events des Fintech-Start-ups "Stripe" erklärte er das "Experiment Home-Office" aus seiner Sicht vorerst als beendet. Im Hinblick auf die Technologiebranche betitelte er den völligen Umstieg auf Remote-Work als "den größten Fehler seit Langem". Für Altman habe die Arbeit aus der Ferne unter anderem für einen Verlust der Kreativität gesorgt. Wie das Onlineportal weiters berichtet, ist für den Unternehmer die Technologie noch nicht so ausgereift, dass sie die permanente Arbeit von Zuhause ermöglichen kann.
"Ich bin der festen Überzeugung, dass Start-ups viel Anwesenheit brauchen. Je fragiler, nuancierter und unsicherer neue Ideen sind, desto mehr Zeit braucht man für ein persönliches Gespräch", begründet der Unternehmer seine Kritik auf der Bühne der Konferenz.
Vor Coronapandemie aufgeschlossen
Regelrecht verhasst ist das Konzept des Home-Office von niemand Geringerem als Twitter-Chef Elon Musk. Vor Kurzem bezeichnete er in einem Interview mit CNBC die Arbeit von Zuhause als "Blödsinn" und sogar als "unmoralisch". Für ihn stellt diese Option eine Unfairness all jenen dar, die diese Möglichkeit in ihrem Berufsalltag nicht haben. "Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen produktiver arbeiten, wenn sie persönlich anwesend sind", erklärte er in dem Interview.
Direkt nach der Übernahme von Twitter hat der Tesla-Chef seine Abneigung gegenüber Home-Office bekundet und hat dieses auch verboten. Interessant ist allerdings, dass Musk vor dem Ausbruch der Pandemie der Möglichkeit von Telearbeit aufgeschlossen gegenüberstand. Wie Mitarbeiter:innen gegenüber CNBC berichten, änderte sich diese Einstellung nach dem Ausbruch des Coronavirus.
Meinungen gehen auseinander
Neben Chefs großer Konzerne müssen sich auch einige Expert:innen eingestehen, dass es auf die Frage bezüglich Remote-Work keine eindeutige Antwort gibt. Während es für einige Aufgaben einen Vorteil darstellt, können in anderen Bereichen Nachteile entstehen. Laut einer Pew-Research-Umfrage gaben 56 Prozent der Befragten an, dass ihnen das Home-Office helfe, ihre Arbeit zu erledigen. 37 Prozent spüren keine Veränderung. Nur sieben Prozent empfinden es als Produktivitätskiller. Wie die Umfrage zeigt, ist Home-Office auch in Deutschland keine Seltenheit mehr. Dem ifo Institut zufolge arbeiten rund 25 Prozent der Deutschen ganz oder teilweise von zu Hause aus.
www.ifo.de
www.openai.com
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