Führungsqualität und die Kraft, als Führungskraft zu handeln, sind ausschlaggebend für den Erfolg jedes Unternehmens. Beides wird gebraucht, um Geschäftsbeziehungen aufzubauen, um Kund:innen zufriedenzustellen und um mit Mitarbeiter:innen an das Unternehmen zu binden. Diese Qualitäten sind prinzipiell wichtig aber gerade in einer Krise erlangen sie ein höheres Maß an Bedeutung.
Mit den steigenden Preisen für Strom und Wärme sind auch viele Kleinunternehmen vermehrt in den Fokus der Medien geraten; sei es der Bäcker, der seine Öfen nicht mehr betreiben kann oder das Fitness-Center, das seine Räume nicht mehr heizen kann. Die Lowell Gruppe hat sich nun mit den Kleinunternehmen etwas genauer befasst und wollte wissen, ob Chefinnen und Chefs unterschiedlich mit Krisen umgehen. Dazu wurden 250 Kleinunternehmer:innen zu ihrer Situation befragt: Lowell wollte vor allem wissen, wie sich die steigenden Kosten auf ihr Unternehmen bzw. ihr Personal auswirken.
Die Kommunikation macht den Unterschied
Studien in der Vergangenheit haben gezeigt, dass sich die Kommunikation von Chefinnen und Chefs deutlich unterscheidet. Während den Frauen gern nachgesagt wird, sie kommunizierten kooperativer, empathischer und fürsorglicher, wird Männern zugeschrieben, sie kommunizierten durchsetzungsstark, wettbewerbsorientiert und zielgerichtet. Mit Konsequenzen für die Problemlösungsansätze. Demnach sorgen sich Männer (26 Prozent) vor allem darum, Personal entlassen zu müssen. Demgegenüber ist ein fast ebenso großer Teil der Frauen eher mit der Überlegung befasst, sich selbst kein Gehalt auszuzahlen, bevor sie über Entlassungen nachdenken.
Unabhängig vom Geschlecht ist aber auch die Sorge groß, schlimmstenfalls Insolvenz anmelden zu müssen (11 Prozent). Während Männer zur Problemlösung kaum über den Verkauf des Unternehmens nachdenken, sind immerhin sechs Prozent der Frauen auch mit diesem Gedanken beschäftigt. Unterschiede zeigen sich auch bei der Frage nach einer Beratung durch Fachleute. Männer scheinen sich noch lieber auf sich selbst zu verlassen als Frauen. Nur acht Prozent von ihnen denken über eine externe Beratung nach, im Gegensatz zu immerhin 19 Prozent bei den Frauen.
Folgen für das Privatleben und die Gesundheit
Schwierige Entscheidungen treffen zu müssen, erzeugt großen psychologischen Druck, der sich wiederum auf die Lebensumstände und die Gesundheit auswirken kann. Etwa ein Viertel der Befragten gab zum Beispiel an, in schwierigen Zeiten kaum mehr Zeit für Familie und Freunde zu finden. Das gilt für Frauen (23 Prozent), wie für Männer (25 Prozent).
Mit Blick auf die Zukunft gilt die größte Sorge der Kleinunternehmer:innen den immer noch sehr hohen Kosten. Für 44 Prozent der Frauen steht diese Angst im Fokus, bei den Männern waren es durchaus vergleichbare 38 Prozent.
Die Umfrage der Lowell Gruppe weist aus, dass unabhängig von der Frage des Geschlechts, Kleinunternehmer:innen vor allem auf die Entwicklung der Kosten schauen. Banken und Steuerberater:innen können hier helfen, passende Strategien zu entwickeln, um nötigenfalls passende Überbrückungen zu finden. Während staatliche Hilfen aktuell eher sachbezogen und auf Investitionen gezielt sind, gilt das Hauptaugenmerk der Unternehmer:innen, ihre Kund:innen auch in der Krise zu binden.
Jens Kellersmann, Pressesprecher der Lowell Gruppe in der DACH-Region, dazu: "Es war interessant zu sehen, dass es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. In der Gesamtbetrachtung herrscht aber offenbar Einigkeit darüber, dass das zentrale Mittel der Krisenbewältigung die Zusammenarbeit ist. Denn nur so wird gewährleistet, dass alle Beteiligten fair und gerecht durch die Krise kommen."
www.lowellgroup.de
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