Nusret Gökce alias Salt Bae ist mit seiner Art ein Steak zu salzen, weltberühmt geworden. Knapp 55 Millionen Follower schauen dem selbstverliebten Koch, Metzger und Gastronom bei seinen Sperenzien zu. Das glatte schwarze Haar streng zu einem Pferdeschwanz gebunden, mit perfekt geschnittenem Spitzbart und einer kleinen runde Sonnenbrille vollführt Gökce sein immergleiches Kunststück. Mit extravaganten Bewegungen und mit verzogenem Gesicht und sinnlicher Mine schneidet er ein Stück Fleisch in Scheiben. Dann streut er eine Prise Salz über das Fleisch und die Fangemeinde im Netz und in seinen Restaurants jubelt und tobt bei dem Anblick:
Die 22 sehr teuren Steakhäuser, die der Promigastronom in großen Städten weltweit eröffnet hat, werfen Bomben-Umsätze ab. Doch hinter den Kulissen soll es alles andere als glamourös zu, wie Business Insider unter Berufung auf ehemalige Mitarbeiter berichtet.
"Wie bei den Hunger Games"
Demnach herrsche ein Klima wie bei den "Hunger Games". Als Angestellter sei man sich nie sicher, ob man am Ende der Schicht gefeuert werde oder nicht. Es herrsche eine testosterongeschwängerte Kultur der Angst, heißt es, von Tricksereien, Lohndiebstahl, Diskriminierung und Arbeitsverstößen ist die Rede.
Der Luxus, der in den Lokalen präsentiert werde, sei nicht echt, so ein Vorwurf. Alles, von den Servietten bis zu den Gläsern war extrem billig, berichtet ein ehemaliger Barkeeper. Eine Angestellte berichtet, sie habe sich auch die Uniform selbst bezahlen und Instand halten müssen.
Tricksereien bei Preisen und Qualitäten
Einer Kellnerin in Dubai wurde gesagt, sie solle dem Kunden sagen, dass ein Steak, das Hunderte von Dollar teurer war als ein anderes, von besserer Qualität sei. Dabei war es aus demselben Stück Fleisch. Wenn Kunden Wein aus gekauften Flaschen zurückließen, wurden sie in Gläsern weiterverkauft, ebenso die kostenlosen Weinproben von Einzelhändlern.
Mitarbeiter müssen ihn massieren
Seinen Mitarbeitern gegenüber pflegt er einen aggressiven Führungsstil. Er beschimpft sei häufig und macht sie für Dinge verantwortlich, für die sie nicht verantwortlich sind. Wenn Gäste den Tisch verlassen, ohne zu bezahlen, dann müssten die zuständigen Kellner die hunderte Dollar teure Rechnung begleichen. Mitunter werden Mitarbeiter auch dazu angehalten den erschöpften Salzkönig zu massieren.
Sieben Gerichtsverfahren in zwei Städten hat der offenbar äußerst kleinkarierte Tyrann laufen. Christy Reuter, eine von Salt Baes Anwältinnen, spricht in einer Erklärung davon, dass die Anschuldigungen nichts weiter seien als "eine Wiederholung alter Rechtsstreitigkeiten".
www.nusr-et.com.tr
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