Die USA mit ihrem "Inflation Reduction Act" und die EU mit ihrem "Green Deal Industrial Plan" waren nur der Anfang – nun widmen sich auch Industrienationen wie Japan, China, Indien und Australien ihren eigenen grünen Agenden. Während China bereits auf eine lange Historie der Subventionen für den Cleantech-Sektor zurückblickt, wird die Regierung von Australien demnächst eine nationale Wasserstoffstrategie auf den Prüfstand stellen.
Einstweilen verkündete Japan, nach China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, die Ausgabe sogenannter grüner Staatsanleihen im Umfang von 157 Milliarden US-Dollar. In Indien, der weltweit sechstgrößten Volkswirtschaft, legte die Regierung einen Haushaltsplan vor, der Subventionen für inländisch erzeugte erneuerbare Energien vorsieht – ungeachtet zurückhaltender Medienreaktionen auf den amerikanischen Inflation Reduction Act.
Proaktive Unterstützung statt strikter Regularien
Die Entwicklung macht deutlich, wie entschieden Regierungen ihre industriellen, technologischen und nationalen Prioritäten umsetzen. Sie versuchen dabei weniger durch strikte Regularien zu agieren, sondern mithilfe von proaktiver Unterstützung und Förderung, die zu einer dynamischen und innovativeren Wirtschaftslandschaft führen soll. Es sind keine interventionistischen Maßnahmen mehr, sondern katalytische.
Für Investoren ist es demzufolge von Vorteil, solche Sektoren und Titel zu identifizieren, die am ehesten von staatlichen Unterstützungen profitieren können. Dazu gehören nicht nur diejenigen, die sich auf saubere Energie und Elektrofahrzeuge konzentrieren, sondern auch Organisationen, die das technologische Know-how bereitstellen und die Infrastruktur der Länder sichern.
Erfolgreiche Unternehmen verfolgen staatliche Agenden
Wenn wir die katalytisch handelnde Regierung durch die Linse einer de facto öffentlich-privaten Partnerschaft betrachten, wird deutlich, dass Unternehmen, deren Geschäftsaktivitäten mit den von Regierungen gesetzten Prioritäten übereinstimmen, auf lange Sicht wahrscheinlich erfolgreicher sein werden als solche, deren Geschäftsaktivitäten von der Regierungsagenda abweichen.
Die in vielen Industriestaaten angestoßenen Subventionspakete verdeutlichen es: Regierungen werden sich in Zukunft viel stärker an modernen Industrien und Branchen beteiligen, insbesondere an solchen, die als strategisch wichtig für Nachhaltigkeits-, Klima- und Innovationsziele erachtet werden. Dies schafft auch neue Chancen für Impact-Investoren, die sich Umweltfragen wie Energieerzeugung, Energieeffizienz, Klimaresilienz, sauberes Wasser oder naturbasierte Lösungen widmen wollen.
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