Die Varta AG hat ihre am Dienstag angekündigte Kapitalerhöhung heute, Mittwoch, erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt wurden 2,22 Millionen neue Aktien zu einem Preis von 22,85 Euro pro Aktie und damit zu einem Discount von vier Prozent auf den Xetra-Schlusskurs ausgegeben. Damit wurde ein Bruttoerlös von rund 51 Millionen Euro erzielt.
Die Zeichnung der neuen Aktien erfolgte ausschließlich durch die VGG Beteiligungen SE, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Montana Tech Components, der Holding des österreichischen Investors und Varta-Hauptanteilseigners Michael Tojner. Montana Tech hatte nach Varta-Angaben zuletzt 50 Prozent an dem Unternehmen gehalten. Die Beteiligung dürfte jetzt auf rund 52 Prozent anwachsen.
"Wichtiges Signal"
Wie das Unternehmen mitteilt, soll mit dem zusätzlichen Kapital "gezielt in zentrale Wachstums- und Innovationsfelder des Unternehmens investiert werden". So will Varta unter anderem das bestehende und sich laut eigenen Angaben "sehr gut entwickelnde" Geschäft mit Energiespeichern ausgebaut werden. Außerdem will der Ellwangener Konzern das Wachstum bei den großformatigen Lithium-Ionen-Zellen, die bereits an einen Kunden geliefert werden, absichern.
"Der Abschluss der Kapitalerhöhung zeigt, dass Varta auf einem guten Weg in Richtung finanzieller und operativer Stabilität ist. Besonders die Unterstützung unseres Hauptaktionärs, der Montana Tech Components, unterstreicht das Vertrauen in die Wachstumsperspektiven unseres Unternehmens. Mit diesem wichtigen Signal gehen wir die nun vor uns liegenden Aufgaben gut gerüstet und mit großer Zuversicht an", so Varta-Vorstandssprecher Markus Hackstein.
Solider erster Schritt
Für Analyst Robert-Jan van der Horst von Warburg Research sind die Kapitalerhöhung und die Restrukturierungspläne des Batterieherstellers ein "solider erster Schritt", um die finanzielle Stabilität zu sichern, wie er in einer am Dienstag veröffentlichten Studie ausführt.
Varta hatte jüngst einen Rückgang des Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) von 283 Millionen im Jahr 2021 auf auf 55 bis 60 Millionen Euro in 2022 angekündigt. Wie groß der Gewinneinbruch und der Umsatzrückgang tatsächlich sind, wird in einem Monat bekannt werden, da die Zahlen für 2022 erst am 26. April vorgelegt werden. Varta hatte diese Verzögerung bei der Präsentation der Geschäftszahlen mit einem Wechsel der Wirtschaftsprüfer von KPMG zu PWC begründet.
www.varta-ag.com
www.montanatechcomponents.com
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