"Peek & Cloppenburg" schlittert in Pleite

Rettung in Schutzschirmverfahren beantragt. Alle 67 Filialen der Modekette werden weitergeführt. Managing Director Edgar Hert hat das Unternehmen offenbar verlassen.

Der Düsseldorfer Modehändler Peek & Cloppenburg KG (P&C) ist insolvent. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wurde beim Amtsgericht Düsseldorf ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich zu sanieren. Alle 67 Verkaufshäuser sowie der Onlineshop blieben aber ohne Einschränkung geöffnet. Als vorläufiger Sachverwalter wurde der Rechtsanwalt Horst Piepenburg bestellt, als Restrukturierungsgeschäftsführer hingegen Dirk Andres von der Düsseldorfer Kanzlei Andres Partners.

Die Corona-Krise habe zu einem massiven Umsatzeinbruch geführt, der sich auch auf die Liquidität der Modekette niedergeschlagen habe. "Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht", wird ein Unternehmensvertreter vom Handelsblatt zitiert. Hinzu komme das veränderte Konsumverhalten aufgrund der hohen Inflation infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine.

Wie das Unternehmen mitteilt, werde es einen "nicht unwesentlichen Personalabbau in der Verwaltung inklusive der Führungsebenen" geben. Genauere Angaben machte P&C jedoch nicht. Das Manager Magazin spricht – unter Berufung auf Insider – von rund 30 Prozent der 800 Jobs, die in der Düsseldorfer Unternehmenszentrale gekappt werden sollen. Einer musste seine Koffer offenbar schon packen: Managing Director Edgar Hert, der bisher die wichtigsten Ressorts führte, soll laut Manager Magazin schon am Donnerstag verabschiedet worden sein.

Von der Insolvenz ist im Übrigen nur das Deutschlandgeschäft betroffen. Die österreichische Schwestergesellschaft mit 13 Filialen ist nicht vom Schutzschirm betroffen. Das gilt auch für weitere Gesellschaften der Gruppe in Deutschland und im Ausland.

www.peek-cloppenburg.de

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