BMW verspricht Revolution in der Autoindustrie

| Tobias Seifried 
| 18.09.2022

Die ab 2025 gebauten Modelle der "Neuen Klasse" sollen Innovation bieten, die kein anderer Hersteller umsetzen könne.

Bis auf sein Elektro-SUV-Flaggschiff iX baut BMW seine batterieelektrischen Fahrzeuge bisher auf Verbrenner-Plattformen (siehe i4, iX1, iX3 oder i7). Ab 2025 wird der Fokus jedoch stärker in Richtung E-Mobilität gerichtet. Denn dann startet der Autobauer seine sogenannte "Neue Klasse", deren Plattform deutlich stärker auf E-Mobilität spezifiziert sein wird.

Innovative Recycling-Technologie

Nun hat BMW für diese kommenden Modelle eine Revolution angekündigt. Dabei geht es um Nachhaltigkeit mit Hilfe einer innovativen Recycling-Technologie. Konkret werden von 2025 an erstmals Verkleidungsteile aus Kunststoff gefertigt, deren Rohstoff zu rund 30 Prozent aus wiederverwerteten Fischernetzen und Seilen besteht, heißt es in einer Aussendung. Dieses Rohmaterial soll präventiv aus Häfen in aller Welt bezogen werden, um sicherzustellen, dass es nicht als Abfall im Meer entsorgt werde.

Die Reststoffe aus der maritimen Industrie würden in einem exklusiven Recycling-Prozess zu Verkleidungsteilen verarbeitet, die sowohl im Exterieur als auch im Interieur zukünftiger Autos eingesetzt werden könnten. Die so entstehenden Komponenten weisen laut BMW einen um rund 25 Prozent niedrigeren CO2-Fußabdruck auf als die entsprechenden Bauteile aus konventionell gefertigten Kunststoffen.

BMW GranulatGranulat aus alten Fischernetzen und Seilen © BMW Group

Granulat als Alleinstellungsmerkmal

Mittlerweile gibt es jedoch viele Autobauer, die damit werben, recycelten Plastikmüll aus den Ozeanen in ihren Fahrzeugen zu verbauen. Worin liegt also die Besonderheit der Münchner?

Mit der neuen, in einer Kooperation mit dem dänischen Unternehmen Plastix entwickelten Initiative gehe die BMW Group beim Recycling von maritimen Plastikabfällen laut eigenen Angaben zukünftig noch einen Schritt weiter. Nach einer sortenreinen Trennung würden die Fischernetze und Seile in einem innovativen Verfahren zu einem Kunststoff-Granulat verarbeitet. Während wiederverwerteter maritimer Kunststoff in der Automobilindustrie bisher ausschließlich in Form von Fasern für neue Fahrzeugkomponenten Verwendung findee, könne dieses Rezyklat erstmals im Spritzgussverfahren eingesetzt werden. Dabei könne das Rohmaterial für die auf diese Weise gefertigten Bauteile zu rund 30 Prozent aus maritimem Plastikabfall bestehen.

Laut BMW entstehen dadurch zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten für Recycling-Kunststoffe. Bei den im Spritzgussverfahren gefertigten Komponenten handle es sich um Verkleidungsteile, die sowohl in unsichtbaren als auch in sichtbaren Bereichen für das Exterieur und das Interieur der Modelle der Neuen Klasse ab 2025 eingesetzt werden.

Ambitioniertes Ziel

Insgesamt hat sich die BMW Group das Ziel gesetzt, den Sekundärmaterial-Anteil bei den in Neufahrzeugen verwendeten Thermoplast-Kunststoffen bis zum Jahr 2030 von derzeit rund 20 auf durchschnittlich 40 Prozent zu erhöhen.

www.bmw.de

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