Bewerber suchen jetzt bessere Jobs und bessere Arbeitgeber

Der HR-Tech-Lösungsanbieter Softgarden hat untersucht, was Mitarbeitende aktuell dazu antreibt, ihren Job zu kündigen.

Die pure Not spielt auf dem Bewerbermarkt aktuell kaum noch eine Rolle. Bewerber suchen nicht verzweifelt nach Jobs und Arbeitgebern, sondern nach besseren Jobs und besseren Arbeitgebern. Was Mitarbeitende aktuell hinaus auf die Arbeitsmärkte treibt, hat der HR-Tech-Lösungsanbieter Softgarden versucht, im Rahmen einer Umfrage, für die zwischen im Mai und Juni 2.196 Bewerber:innen befragt wurden, herauszufinden.

Bewerbung ohne Kündigung: mehr Kohle bitte

Bei Menschen, die sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis bewerben, ohne direkt zu kündigen, treten drei Motive für den Wechselwunsch besonders stark hervor: 62,6 Prozent erhoffen sich mehr Geld vom neuen Arbeitgeber (bei Bewerbern mit Haupt- oder Realschulabschluss als höchstem Schulabschluss ist dieses Motiv mit 69,1 Prozent sogar noch stärker ausgeprägt).

© Softgarden
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Mangelnde Karriereaussichten spielen für 52,7 Prozent eine Rolle, die Unzufriedenheit mit der eigenen Führungskraft für 38,4 Prozent. Schlechte Erfahrungen mit dem Chef als Wechselgrund kommen bei Bewerbern mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung häufiger vor (41,4 Prozent).

Bewerbung nach Kündigung: den Chef verlassen

Bei Menschen, die kündigen, ohne einen konkreten Job in Aussicht zu haben, sieht die Reihenfolge anders aus: 50 Prozent geben die Unzufriedenheit mit der eigenen Führungskraft als Grund an: Führungsdefizite sind also das größte Risiko für den Big Quit. Der Wunsch nach besserer Vergütung spielt für 47,5 Prozent eine Rolle, mangelnde Karriereaussichten für 45,1 Prozent.

Wacklige Bindung: Exit nach wenigen Monaten

Die Bindung an Arbeitgeber wird aktuell wackliger. Mitarbeitende entscheiden sich recht schnell für den Absprung: Bei 70,8 Prozent der Befragten dauerte die Phase von den ersten Zweifeln bis zur Aktion in Form einer Kündigung oder Bewerbung höchstens einige Monate. Jeder Fünfte schreitet schon innerhalb eines Monats zur Tat.

Für die Ansprache offen: nur nicht durch Zeitarbeitsunternehmen

Die meisten Bewerber waren in der kritischen Phase für die aktive Jobansprache offen. Der Anteil an Zustimmung variiert nach Personengruppe, die die aktive Ansprache durchführt: Führungskräfte eines anderen Unternehmens kommen auf 77,2 Prozent, Freunde und Bekannte auf 77 Prozent. Recruiter eines anderen Unternehmens erreichen 71,7 Prozent, Headhunter 60,9 Prozent. Lediglich die Ansprache durch Zeitarbeitsunternehmen hat nicht viele Freunde und landet bei einer Zustimmung von lediglich 14,3 Prozent.

Fast die Hälfte: Arbeitgeber hätte Fortgang verhindern können

Eine große Minderheit der Bewerber (47,9 Prozent) gibt an, dass ihr alter Arbeitgeber den Fortgang hätte verhindern können. Was hätte der Arbeitgeber tun können? Hier stehen in den Kommentaren der Teilnehmer Wertschätzung und Kommunikation an erster Stelle: Ein "persönliches Gespräch mit echtem Interesse, Blick auf meine Stärken, Wertschätzung meiner bisherigen Tätigkeit", empfiehlt ein Bewerber im Nachhinein seinem Arbeitgeber. Das Gehalt steht bei den Umfrageteilnehmern als Faktor, der den Fortgang hätte verhindern können, erst an zweiter Stelle.

© Softgarden
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"Unsere aktuellen Erkenntnisse aus dem Maschinenraum des Recruitings zeigen: Die Bewerbung ist aktuell in fast allen Fällen eine freiwillige Entscheidung, um die eigene Position zu verbessern. Arbeitgeber sollten glaubwürdig und mithilfe von konkreten Informationen wie zum Gehalt zeigen, dass sie tatsächlich bessere Jobs bieten", sagt Mathias Heese, Geschäftsführer von Softgarden.

www.softgarden.com

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