Ein goldenes Investment-Händchen scheint der 20-jährige US-Amerikaner Jake Freeman zu haben. Der Student hat mit dem Verkauf einer Beteiligung an Bed Bath & Beyond einen Gewinn von rund 110 Millionen Dollar (109,5 Millionen Euro) erzielt. Freeman hatte im Juli knapp fünf Millionen Aktien des angeschlagenen Einzelhandelsunternehmens gekauft.
Familie und Freunde helfen mit Geld aus
Bei einem Kurs von etwas unter 5,50 Dollar pro Aktie kostete dem Studenten für Angewandte Mathematik und Wirtschaftswissenschaften die Beteiligung rund 25 Millionen Dollar. Das Geld dafür sammelte er nach eigenen Angaben von Familie und Freunden ein. Unterstützung bei seiner Anlegertätigkeit bekommt er von seinem Onkel Scott Freeman, der früher in leitenden Positionen in der Pharmabranche tätig war. Kurz bevor Freeman die Bed-Bath-&-Beyond-Aktien erwarb, hatten schlechte Ertragszahlen und die Entlassung des Firmenchefs deren Kurs abstürzen lassen.
Als der Kurs jetzt wieder in die Höhe schnellte, am Dienstag firmierte das Wertpapier bei mehr als 27 Dollar, witterte der 20-Jährige seine Chance und verkaufte Aktien im Wert von 130 Millionen Dollar. "Ich habe sicher nicht mit einer so heftigen Aufwärtsrally gerechnet", so Freemanin einem Interview. "Ich dachte, dass sich das Ganze über sechs Monate oder länger hinziehen würde. Ich war wirklich geschockt, dass es so schnell nach oben ging."
"Unverhohlenes und scheußliches Pump-and-Dump-Schema"
Jake Freeman hat für den Verkauf der Wertpapiere den optimalen Zeitpunkt gefunden, denn am Freitag krachte der Kurs bereits wieder um 40 Prozent nach unten. Profiteur dieser Entwicklung ist laut Handelsblatt der aktivistische Investor Ryan Cohen. Er soll mit geschickten Trades zunächst Kaufsignale gesendet und den Kurs nach oben getrieben haben, bevor er sich am Mittwoch und Donnerstag komplett von seinen Anteilen trennte, schreibt das Handelsblatt. Cohen machte laut Berechnungen von Bloomberg dabei 68,1 Millionen Dollar Gewinn.
Aus diesem Grund fordern andere Investoren jetzt, dass die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (United States Securities and Exchange Commission) gegen Cohen aktiv wird. Whitney Tilson, Gründer des Analysehauses Empire Research, hatte im Vorfeld bereits davor gewarnt, dass die Bed-Bath-&-Beyond-Aktie einbrechen könnte. Er spricht von einem "unverhohlenen und scheußlichen Pump-and-Dump-Schema", dem sich Ryan Cohen bediene. Deshalb hat er den Investor auch bei der SEC angezeigt.
Die Börsenaufsicht hat sich bisher noch nicht offiziell zu der Causa geäußert. Dennoch gehen Experten davon aus, dass sie sich den Fall genau anschauen werde. Ryan Cohen Cohen galt bis vor kurzem noch als der Held der Reddit-Trader, da er über seine Investmentfirma RC Ventures bei dem Videospiele-Händler Gamestop einstieg, bei dem er heute den Verwaltungsrat führt.
www.bedbathandbeyond.com
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