Warum nicht nur die Kardashians Instagram jetzt hassen

User kritisieren, dass sich die Plattform immer mehr in einen TikTok-Klon verwandelt. Meta-Chef Zuckerberg muss sich zudem mit dem ersten Umsatzrückgang seit dem Börsengang und einer unzufriedenen Belegschaft rumschlagen.

Instagram scheint ein Problem zu sein. Die Veränderungen, die die Social-Media-Plattform in der jüngsten Vergangenheit durchgemacht hat, scheint bei vielen User:innen nicht sonderlich gut anzukommen. Dazu gehören auch Kim Kardashian und ihre Schwester Kylie Jenner.

Jenner hat unglaubliche 361 Millionen Follower:innen – nur Cristiano Ronaldo  hat mehr – und hat vor wenigen Tagen einen Screenshot eines Posts der User:in "Illumitati"geteilt, der sich wie folgt liest: "Macht Instagram wieder zu Instagram. (Hört auf, TikTok sein zu wollen. Ich will nur süße Fotos von meinen Freunden sehen.) Mit besten Grüßen, jeder".

Videos über alles

Der Post, der auch von Kim Kardashian geteilt wurde, trifft das Problem, das viele User:innen mit Instagram haben auf den Punkt: Die beliebte Plattform wird immer mehr zum Klon seines chinesischen Konkurrenten TikTok. Wohl auch deswegen wurde er alleine schon bei seiner Verfasserin 2,2 Millionen Mal geliked und 42.000 Mal kommentiert. Zudem stört es viele Benutzer:innen, dass ihre Timeline mit Content von fremden Accounts zugespamt wird, der laut Insta-Algorithmus zu ihren Interessen passen könnte.

 
 
 
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Der Gedanke bei Instagram dahinter scheint zudem der zu sein, auf diese Art und Weise Video zu pushen, der bereits viele Views und Likes hat. Wobei die Betonung hier bewusst auf Videos liegt, denn Fotos werden vom Algorithmus eher stiefmütterlich behandelt. Auch dies zeigt die Orientierung hin zu TikTok, das seinen Erfolg kurzen Bewegtbild-Clips zu verdanken hat. "Illumitati" hat indes unter dem Titel "Make Instagram Instagram Again" eine Petition auf Change.org gestartet, um das "alte" Instagram wieder zurückzubringen. Über 220.000 Unterschriften konnte sie für ihr Anliegen schon sammeln.

Für Kylie Jenner ist es im Übrigen nicht das erste Mal, dass sie ihren Unmut über eine Social-Media-Plattform kundtut. Nachdem sich Snapchat 2018 einem Facelift unterzogen hatte, war Jenner davon icht sehr beeindruckt und tweetete, dass sie die App nicht mehr benutzen werden. Der Börsenwert von Snapchat sackte daraufhin um 1,3 Milliarden Dollar ab.

Verstimmte Mitarbeiter

Doch nicht nur der Unmut der Insta-User:innen dürfte Meta-Chef Mark Zuckerberg derzeit beschäftigen. Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, hat am Mittwoch seine Quartalszahlen veröffentlicht: Erstmals seit dem Facebook-Börsengang im fernen Jahr 2012 muss das Unternehmen einen Umsatzrückgang verbuchen. Auch wenn er mit rund einem Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar nicht dramatisch ausfiel, scheint es doch ein Zeichen zu sein, dass nicht alles rund zu laufen scheint.

Medienberichten zufolge ist nämlich die Mitarbeitermoral auf einem historischen Tiefpunkt. In einer internen Umfrage gaben nur 39 Prozent der Mitarbeiter an, dass sie optimistisch in die Zukunft des Unternehmens blicken. Auch beim Vertrauen gegenüber dem Management gab es mit 42 Prozent keine Mehrheit. Für Irritationen in der Belegschaft dürfte auch Zuckerberg selbst sorgen, der zuletzt in internen Meetings mit Sätzen wie "Realistisch betrachtet gibt es einige Leute in der Firma, die nicht hier sein sollten" und "Ich denke, einige von Ihnen könnten einfach sagen, dass dieser Ort nichts für sie ist" aufhorchen ließ. Begleitet wurde dies von der Ankündigung, dass er den Druck erhöhen wolle und Minderleister aussortiern wolle.

Dass es sich dabei nicht nur um leere Worte handelt, machte der Meta-Chef umgehend klar. Abteilungsleiter mussten bis fünf Uhr des folgenden Montag die Namen jener Mitarbeiter übermitteln, "die Hilfe brauchen", und die, die nicht "in die Spur kommen", sollten "hinausbegleitet" werden. Für die Moral der Belegschaft dürfte dies wahrscheinlich nicht sehr förderlich sein.

www.meta.com

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