Shopify muss 1.000 Mitarbeiter:innen entlassen

CEO Tobias Lütke gesteht, den durch Corona ausgelösten E-Commerce-Boom zu optimistisch eingeschätzt zu haben.

Eine bittere E-Mail haben die Shopify-Mitarbeiter:innen von ihrem Chef Tobias Lütke am Dienstag bekommen: Von den rund 10.000 Beschäftigten müssen zehn Prozent ihren Platz räumen. Wie das Wall Street Journal, der die Mail vorliegt, gibt Lütke in dem Schreiben zu, den durch Corona ausgelösten E-Commerce-Boom falsch eingeschätzt zu haben – nämlich zu optimistisch. Die Verbraucher:innen würden wieder vermehrt zu ihren Einkaufsgewohnheiten von vor der Pandemie zurückkehren und wieder häufiger den stationären Handel aufsuchen, was sich auf die Zahl der Online-Bestellungen auswirken wird.

Dies hätte zur Folge, dass sich das außerordentliche Umsatzwachstum, das Shopify in den letzten beiden Jahren hatte –2020 waren es 86 Prozent und 2020 immerhin 57 Prozent – deutlich verlangsamen werde. "Was wir jetzt sehen, ist, dass der Mix in etwa dorthin zurückkehrt, wo er sich ohne Pandemie hinentwickelt hätte. Wir wachsen immer noch stetig, aber es war kein bedeutender 5-Jahres-Sprung nach vorne", konstatiert Lütke in seinem Schreiben an die Mitarbeitenden. Die Fehleinschätzung über die Entwicklung des E-Commerce nimmt der Shopify-Chef auf seine Kappe und spricht davon eine Wette abgeschlossen zu haben, die sich nicht ausgezahlt habe. "Ich habe mich geirrt", so Lütke.

Vom Stellenabbau seien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen betroffen. Die meisten Entlassungen werde es in den Abteillungen Personalbeschaffung, Support und Vertrieb geben. Die Shopify-Aktie gab nach Bekanntwerden der Maßnahmen um 15 Prozent nach und notierte bei 31 Dollar.

www.shopify.de

 

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