Oliver Blume bleibt an der Spitze
Porsche stellt Vorstand neu auf und leitet umfassenden Führungswechsel ein

| Redaktion 
| 04.02.2025

Der Sportwagenhersteller Porsche steht vor einem tiefgreifenden Umbruch. Finanzchef Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen sollen das Unternehmen verlassen. Während Oliver Blume seine Position festigt, sucht der Konzern nach neuen Führungskräften.

Nach intensiven internen Diskussionen leitet Porsche einen bedeutenden Führungswechsel ein. Am Wochenende wurde offiziell bestätigt, dass Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen ihre Ämter räumen sollen. Die Entscheidung sei auf strategische Neuausrichtungen zurückzuführen, heißt es aus Unternehmenskreisen.

Besonders von Platen geriet wegen rückläufiger Verkaufszahlen in China unter Druck. Der Markt, einst einer der wichtigsten für Porsche, verzeichnete zuletzt einen dramatischen Absatzeinbruch von 28 Prozent. Meschke hingegen wurden Ambitionen auf den CEO-Posten nachgesagt, was für interne Spannungen sorgte.

Während sich die Führungsmannschaft verändert, bleibt Oliver Blume als CEO fest im Sattel. Der 56-Jährige genießt weiterhin die volle Unterstützung der mächtigen Eigentümerfamilien Porsche und Piëch. "Die stehen voll und ganz hinter Oliver Blume", berichten Insider. Dennoch könnte mittelfristig eine Entscheidung über seine Doppelrolle als CEO von Porsche und Volkswagen anstehen.

Neuer Vorstand, neue Strategie

Mit den personellen Veränderungen will Porsche frische Impulse setzen. Intern wird bereits von einem "Generationswechsel im Vorstand" gesprochen. Neben den Positionen von Meschke und von Platen könnte auch Personalchef Andreas Haffner bald das Unternehmen verlassen, da eine Vertragsverlängerung als unwahrscheinlich gilt.

Laut eines Berichts des Handelsblatts, favorisiert Porsche für den Finanzchef-Posten Kandidaten mit Konzernhintergrund. Besonders im Fokus stehen Holger Peters, aktuell CFO von Skoda, und Jürgen Rittersberger, Finanzchef von Audi. Beide haben bereits bei Porsche gearbeitet und könnten die Stabilität im Finanzbereich sichern.

Auch für den vakanten Vertriebsvorstand gibt es mehrere interne Anwärter. Dazu zählen Alexander Pollich, derzeit Porsche-Chef in China, sowie Matthias Becker, der das Überseegeschäft verantwortet. Eine Rückkehr von Marco Schubert von Audi oder ein Wechsel von VW-Markenvertriebschef Martin Sander wären ebenfalls denkbar.

Besonders aufmerksam beobachtet wird Stefan Weckbach. Der frühere Baureihenleiter des Porsche Taycan ist inzwischen Blumes neuer Strategiechef und gilt als möglicher Aufsteiger in den Vorstand.

Bleibt Blume langfristig bei Porsche?

Trotz der klaren Rückendeckung für Blume stellt sich die Frage, wie lange er seine Doppelrolle als CEO von Porsche und Volkswagen noch ausfüllen kann. Bereits seit Längerem wird spekuliert, dass er sich mittelfristig voll auf den Volkswagen-Konzern konzentrieren könnte.

Als potenzielle Nachfolger für den Porsche-Vorstandsvorsitz werden Klaus Zellmer (CEO von Skoda) und Stefan Weckbach gehandelt. Doch eine Entscheidung wird nicht kurzfristig erwartet.

Porsche steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen: Neben dem schwachen China-Geschäft drohen neue Strafzölle in den USA. Zudem setzt sich der Konzern selbst unter Druck, hohe Margen zu halten. Die Renditeziele wurden bereits nach unten korrigiert, und ein striktes Sparprogramm wurde eingeleitet.

Die nächsten Monate werden zeigen, wie Porsche mit dem Umbau an der Spitze seine Zukunft gestaltet. Sicher ist: Die Veränderungen im Vorstand sind nur der Anfang eines umfassenden Wandels.

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