Life-Coaching
Was macht eigentlich ein Genusstrainer?

| Redaktion 
| 29.01.2025

Bewusster genießen – klingt erst mal wie eine Floskel aus einem Selbsthilfebuch. Doch hinter dem Beruf des Genusstrainers steckt mehr, als man im ersten Moment vermutet. Denn wer gelernt hat, den Alltag mit allen Sinnen zu erleben, steigert nicht nur seine Lebensqualität, sondern kann auch Stress besser bewältigen. Ein Beruf, der genau das lehrt, wird immer gefragter. Aber was genau macht ein Genusstrainer eigentlich?

Hektik, Dauerstress, To-Do-Listen, die niemals enden – viele Menschen nehmen die schönen Dinge im Leben gar nicht mehr wahr. Genau hier setzt ein Genusstrainer an. Sein Ziel: Menschen beibringen, ihre Sinne wieder zu schärfen. Dabei geht es um mehr als nur gutes Essen. Genießen heißt auch, einen Moment der Ruhe zu finden, den Duft des Waldes wahrzunehmen oder einfach den Klang der Lieblingsmusik bewusster zu erleben.

Klingt simpel? Ist es nicht. Denn viele von uns haben verlernt, Genussmomente wirklich wahrzunehmen. Stattdessen wird Essen hastig heruntergeschlungen, während die Augen aufs Smartphone starren, oder das Feierabendbier nebenbei getrunken, ohne die Nuancen im Geschmack zu registrieren. Ein Genusstraining, ein Teil einer euthymen Therapie, bringt genau das wieder zurück: Achtsamkeit und Selbstfürsorge.

Vom Workshop zum Alltag – die Aufgaben eines Genusstrainers

Was macht ein Genusstrainer konkret? In der Regel arbeitet er mit Gruppen oder Einzelpersonen in Workshops, Seminaren oder Coachings.

Seine Hauptaufgaben sind:

  • Schulung der Sinne: Übungen wie das bewusste Schmecken verschiedener Lebensmittel oder das intensive Riechen von Aromen sind Standard im Genusstraining. Auch Sehen, Hören und Fühlen werden gezielt geschult.
  • Achtsamkeit fördern: Viele Teilnehmer lernen durch Genusstrainer, den Moment wahrzunehmen und das Multitasking endlich sein zu lassen.
  • Beratung und Integration: Der Trainer zeigt, wie man Genussmomente im Alltag einbauen kann – sei es durch ein bewusstes Frühstück oder den Spaziergang ohne Handy.
  • Gesundheitliche Aspekte: Genuss wird auch als Schlüssel für eine gesunde Lebensweise genutzt. Wer achtsam isst, überlegt oft genauer, was er zu sich nimmt.

Ein Beispiel: In einem Workshop wird den Teilnehmern eine einfache Aufgabe gestellt. Sie sollen ein Stück Schokolade probieren, aber nicht sofort kauen. Stattdessen sollen sie die Schokolade auf der Zunge zergehen lassen, den Geschmack analysieren und bewusst genießen. Klingt banal, aber viele Menschen berichten danach, dass sie seit Jahren keine Schokolade mehr so intensiv geschmeckt haben.

Wer eignet sich für den Beruf?

Genusstrainer kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen – von der Psychologie über Ernährungswissenschaften bis hin zum Coaching. Was sie alle verbindet, ist eine Begeisterung für Genuss und die Fähigkeit, diese an andere weiterzugeben.

Die Ausbildung zum Genusstrainer umfasst Themen wie die Schulung der Sinne, die Bedeutung von Genuss für die Gesundheit und die Planung von Trainings. Wichtig ist auch die Fähigkeit, Menschen zu motivieren und sie bei der Umsetzung im Alltag zu begleiten.

Ein Boom-Beruf?

Genusstraining ist nicht nur ein Trend für Privatpersonen. Immer mehr Unternehmen bieten solche Workshops im Rahmen ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements an. Und der Bedarf steigt: Burnout, Stress und Schnelllebigkeit gehören längst zum Alltag vieler Menschen. Ein Genusstrainer bringt eine neue Perspektive – und schafft ein Gegengewicht zur immer hektischer werdenden Welt.

Und was bleibt nach einem Genusstraining? Für viele Teilnehmer ist es die Erkenntnis, dass man nicht viel braucht, um den Moment zu genießen. Ob ein frisch gebrühter Kaffee am Morgen oder das Geräusch von Regen auf dem Fenster – Genuss ist überall, wenn man ihn wahrnehmen will.

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