Grüne im Umbruch
Annalena Baerbock verzichtet auf Führungsrolle

| Redaktion 
| 05.03.2025

Der durch die Bundestagswahl eingeleitete Regierungswechsel führt bei den Parteien der ehemaligen Ampelkoalition zu personeller Veränderung an vorderster Front. Insbesondere die Grünen werden künftig neue öffentliche Aushängeschilder präsentieren müssen: Nach Robert Habeck hat auch Annalena Baerbock angekündigt, keine Führungsrolle innerhalb der Bundestagsfraktion bekleiden zu wollen.

Zuerst hat der Spiegel Bezug auf einen Brief genommen, den die amtierende Außenministerin an die Bundestagsfraktion und ihren Landesverband in Brandenburg übermittelt hat. Darin erklärt sie, künftig kein führendes Amt mehr anzustreben. Mit dieser Verkündung habe sie sich bewusst bis nach der Wahl in Hamburg am vergangenen Wochenende zurückgehalten.

Ihre Entscheidung führt die 44-jährige vor allem auf persönliche Gründe zurück. Nach "Jahren auf Highspeed" habe sie reflektieren wollen, "was dieser Moment für meine Familie und mich bedeutet".

Der belastende Alltag in der Spitzenpolitik hätte "auch einen privaten Preis" gefordert: Im vergangenen November gaben Baerbock und ihr Mann, der Kommunikationsberater Daniel Holefleisch, ihre Trennung nach 17 Jahren Ehe bekannt. Gemeinsam haben die beiden zwei Töchter.

Parteigesichter reagieren (auch) auf enttäuschendes Wahlergebnis

Vor diesem Hintergrund habe sie den Entschluss gefasst, "erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen und mich für kein führendes Amt in der Bundestagsfraktion" zu bewerben. Nicht konkret äußert sich Baerbock zu dem theoretisch noch möglichen Szenario, dass ihr das Amt als Außenministerin im Falle einer grünen Regierungsbeteiligung erneut angeboten wird.

Rund um die Bundestagswahl war Annalena Baerbock vermehrt als neue Grünen-Fraktionschefin neben Katharina Dröge gehandelt worden. Ende Februar fielen die Grünen allerdings auf 11,6 Prozent der Stimmen – ein Rückgang von den 14,7 Prozent, die noch bei der Bundestagswahl 2021 erzielt werden konnten.

Das enttäuschende Ergebnis der Partei nahm vor Baerbock bereits der scheidende Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck zum Anlass, um sich von künftigen Führungsrollen zu distanzieren. Er wolle Deutschland und Europa als "politischer Mensch" erhalten bleibe, sich jedoch aus der Spitzenpolitik zurückziehen. Sowohl er als auch Annalena Baerbock haben ihr Bundestagsmandat bereits angenommen.

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