Krisengeplagter Ex-Milliardär verliert weiteres Zuhause
Saudis fordern Rauswurf von Benkos Familie aus Luxusvilla

| Redaktion 
| 20.02.2025

Nach dem dramatischen Zusammenbruch seines Signa-Imperiums und seiner eigenen Insolvenz sitzt der einstige Immobilien-Tycoon René Benko mittlerweile in Untersuchungshaft. Doch nicht nur er selbst gerät zunehmend unter Druck – jetzt droht auch seiner Familie der Verlust ihrer prunkvollen Villa in Innsbruck. Der saudische Staatsfonds PIF fordert deren Räumung, um eigene Verluste zu kompensieren.

Luxusleben trotz Insolvenz?

Laut einem Bericht der "Financial Times" hat eine Tochtergesellschaft des Saudi Public Investment Fund (PIF) die Räumung der Villa von Benkos Familie am Viller Steig in Innsbruck-Igls gefordert. In einem Schreiben an die Treuhänder der liechtensteinischen Laura Foundation heißt es, man solle alle Zahlungen an die Begünstigten einstellen. Die Stiftung, benannt nach Benkos Tochter, sei für die Verwaltung seines persönlichen Vermögens genutzt worden.

Das Schreiben verdeutlicht die harten finanziellen Folgen des Signa-Zusammenbruchs für die Gläubiger. "Wir ... fordern dringend, dass die Laura Foundation alle Schritte unternimmt, um die Familie Benko unverzüglich aus dem Anwesen am Viller Steig in Innsbruck-Igls zu entfernen", heißt es darin.

Milliardenverluste und juristische Verwicklungen

Seit Januar 2025 befindet sich Benko in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn, weiterhin Zugriff auf seine Familienstiftung zu haben, dies aber verschleiert zu haben. Auch der Insolvenzverwalter hat Klage eingereicht, um Kontrolle über zwei Stiftungen in Österreich und Liechtenstein zu erhalten, die derzeit offiziell bei Benkos Mutter liegen. Ihr Anwalt hingegen fordert die Abweisung der Klage.

Mit der Insolvenz von Signa ist ein gewaltiges Unternehmensgeflecht kollabiert. Gläubiger fordern insgesamt 2,4 Milliarden Euro, doch das Insolvenzgericht hat bisher lediglich 47 Millionen Euro anerkannt. Der saudische PIF ist einer der größten Einzelgläubiger und hat hunderte Millionen in den gescheiterten Signa-Komplex investiert.

Das Ende eines Imperiums

Das Luxus-Anwesen, um das jetzt gestritten wird, wurde 2018 errichtet und gehört zu den prunkvollsten Immobilien in den Alpen. Einst Zentrum von Benkos glanzvollem Leben, könnte es nun zum Symbol seines tiefen Falls werden.

Die Signa-Holding hatte im November 2023 Insolvenz angemeldet, Benko folgte mit seiner Privatinsolvenz im März 2024. Die Auswirkungen waren enorm: Betroffen waren zahlreiche Großprojekte in Deutschland, darunter das KaDeWe, Galeria und der geplante Elbtower in Hamburg. Während sich Gläubiger um die verbliebenen Vermögenswerte streiten, scheint das Kapitel Benko ein weiteres unrühmliches Ende zu nehmen.

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