Mercedes-Benz: Sparprogramm nimmt Form an
Stellenabbau und Pflichturlaub für die "Next Level Performance"

| Redaktion 
| 04.03.2025

Lange Zeit waren deutsche Autohersteller eine Größe, die man gern mit Hochwertigkeit oder Zuverlässigkeit assoziiert hat. Angesichts einer branchenumspannenden Krise stehen die bekannten Namen dieser Tage jedoch immer häufiger mit Vokabeln wie "Sparmaßnahmen" in Verbindung – und Mercedes-Benz stellt hier keine Ausnahme dar. Nun konnten sich Vorstand und Betriebsrat auf Details einigen.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Mercedes-Benz seinen Mitarbeitern Abfindungen anbieten und geplante, tarifliche Gehaltserhöhungen in den nächsten beiden Jahren um die Hälfte reduzieren möchte. Hintergrund ist das in der Automobilbranche weit verbreitete Bedürfnis, Kosten teils drastisch einzusparen. Demnach möchte Mercedes-Benz die Produktionskosten bis übernächstes Jahr um zehn Prozent gesenkt haben.

Eine genaue Angabe zur Zahl der angedachten Stellenstreichungen lässt der Konzern bislang genauso vermissen wie zur Höhe der Abfindungen. Ausdrücklich nicht vom Personalabbau betroffen sollen Beschäftigte in der Produktion sein; auch Entlassungen seien nicht vorgesehen.

Die WirtschaftsWoche ergänzt in diesem Zusammenhang, dass stattdessen die „doppelte Freiwilligkeit“ greife, sodass der betreffende Mitarbeiter mit seinem Abschied einverstanden sein muss.

Arbeitsplatzgarantie und Ergebnisbeteiligung gesichert

Bereits im Februar wurde mit Blick auf das Sparprogramm "Next Level Performance" gemunkelt, dass Mercedes – je nach Insider - am liebsten zwischen 15.000 und 20.000 Posten von der Gehaltsliste entfernen würde. Auch die Zahl ausgeschriebener Stellen ist vor diesem Hintergrund zuletzt stark gesunken.

Die Einschnitte und Zugeständnisse seitens der Belegschaft umfassen außerdem veränderte Regeln zu Urlaub: Die Option, sich bis zu acht freie Tage auszahlen zu lassen, wird gestrichen – Mitarbeiter müssen sie also auf klassischem Wege nutzen. Die Jubilaraufenthalte für treue Mitarbeiter entfallen künftig ebenso.

Gleichzeitig bringen die jüngsten Verhandlungen zwischen Vorstand und Betriebsrat auch Zugeständnisse zugunsten des Personals mit sich: Eine eigentlich Ende 2029 auslaufende Arbeitsplatzgarantie wurde vorzeitig um fünf Jahre auf Ende 2034 verlängert. Darüber hinaus sollen Mitarbeiter ihre Ergebnisbeteiligung zumindest bis 2027 in voller Höhe ausgezahlt bekommen – für Angestellte in Vollzeit bedeutet das, dass sie bis dahin 5220 Euro pro Jahr zusätzlich erhalten.

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