Bewegung in der Luxusmodebranche

Für 1,5 Milliarden Euro: Prada steht vor der Übernahme von Versace

Die Gespräche zwischen Prada und der Muttergesellschaft von Versace, Capri Holdings, schreiten voran. Nach einer ersten umfassenden Betriebsprüfung wurden keine Risiken festgestellt, sodass die Übernahme möglicherweise noch im März abgeschlossen werden könnte. Dennoch könnten sich Zeitpunkt und Wert des Geschäfts noch ändern, und auch ein Scheitern der Verhandlungen ist nicht ausgeschlossen.

Capri Holdings, zu der auch die Luxusmarken Michael Kors und Jimmy Choo gehören, hatte Versace zum Verkauf angeboten. Zuvor war ein Übernahmeangebot des US-Modekonzerns Tapestry in Höhe von rund 8,5 Milliarden Dollar gescheitert. Daraufhin beauftragte Capri die Bank Barclays mit der Prüfung strategischer Optionen, einschließlich des Verkaufs von Versace und Jimmy Choo, heißt es von Reuters. ​

Auf Augenhöhe mit Kering und LVMH?

Prada lehnte eine Stellungnahme ab, während Capri nicht sofort auf Anfragen reagierte. Capri Holdings hatte Versace im Jahr 2018 für 1,83 Milliarden Euro, einschließlich Schulden, erworben. ​

Eine Übernahme von Versace durch Prada könnte die Position des Unternehmens im Luxusmarkt stärken und es in die Lage versetzen, mit französischen Luxusgiganten wie LVMH und Kering zu konkurrieren. Allerdings könnte die notwendige Restrukturierung von Versace kurzfristig Pradas Gewinne belasten. Analysten weisen darauf hin, dass es mehrere Jahre dauern könnte, Versace wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Dennoch könnte die Akquisition Pradas Wachstum beschleunigen und neue Kunden anziehen, die von Versaces mutiger Ästhetik angezogen werden. ​

Sowohl Prada als auch Versace stehen vor bevorstehenden Führungswechseln, was Spekulationen über mögliche Veränderungen in der kreativen Ausrichtung von Versace anheizt.