Visionen, Finanzierungsrunden und Börsengänge
Baller League, Helsing, Trade Republic: An diese Startups glaubt die Gründerszene

| Redaktion 
| 02.01.2025

Der Blick in die Kristallkugel ist für Redaktionen nicht ohne Risiko. Einerseits liefern allzu sichere Tipps wenig neuen Mehrwert - andererseits läuft man mit wilden Prognosen umso mehr Gefahr, am Ende widerlegt zu werden. Die Kollegen von der Gründerszene haben nichtsdestotrotz den Mut aufgebracht, sich auf sechs Startups festzulegen, mit denen 2025 zu rechnen ist.

Von Fußball bis Verteidigung decken die sechs Prognosen ein breites Feld ab. Während der ursprüngliche Artikel mit ausführlichen Begründungen und weiteren Hintergrundinformationen bei der Gründerszene zur Verfügung steht, liefern wir Investoren und anderen Interessierten an dieser Stelle einen kompakten Überblick.

Taktile

Das von Maik Taro Wehmeyer und Maximilian Eber geführte Startup aus Berlin ist im Software-as-a-Service-Umfeld zuhause und zeichnet für ein Tool verantwortlich, das vor allem Banken und Versicherungen den Entscheidungsprozess erleichtert. Vor zwei Jahren haben Index und Tiger Global insgesamt bereits 20 Millionen Euro investiert – und gerüchteweise wird derzeit eine neue Finanzierungsrunde vorbereitet.

Helsing

Wer angesichts des Namens auf aufstrebende Vampirjäger hofft, muss seine Erwartungen leider zurückfahren: Das Münchener Startup Helsing verschreibt sich der Verteidigung gegen ganz normale Menschen und ihr Kriegsgerät – etwa mittels der KI-unterstützten Strike-Drohne HX-2, die "Artillerie, gepanzerte und andere militärische Ziele auf bis zu 100 km Reichweite" bekämpfen kann und in der Ukraine bereits zum Einsatz kommt. Die HX-2 ist auf Massenproduktion ausgelegt und könnte insbesondere im Baltikum auf Interesse stoßen. Schon jetzt wird das von Torsten Reil, Niklas Köhler und Gundbert Scherf gegründete Unternehmen mit rund fünf Milliarden Euro bewertet.

Die neue Strike-Drohne HX-2 (Bild: Helsing)
Die neue Strike-Drohne HX-2 (Bild: Helsing)

Greenlyte Carbon Technologies

Florian Hildebrand, Peter Behr und Niklas Friedrichsen stecken hinter Greenlyte, das atmosphärisches CO2 abfängt und in grüne Energiequellen, Kraftstoffe und Speicher umwandelt. Mit einer 2023 in Betrieb genommenen Pilotanlage im heimischen Essen kann Greenlyte pro Jahr so viel CO2 pro Jahr abscheiden wie 10.000 Bäume. Das entspricht etwa 100 Tonnen CO2 – und innerhalb der nächsten 25 Jahre möchte Greenlyte diese Zahl auf eine Milliarde erhöhen. Kürzlich durfte Mitgründer Hildebrand als Teil einer Wirtschaftsdelegation mit hochrangigen Regierungsvertreten nach Nairobi reisen; das Startup geht also längst nicht mehr als Geheimtipp durch.

Baller League

Die im vergangenen Jahr mit Lukas Podolski und Mats Hummels ins Leben gerufene Hallenfußball-Liga hat schon zwei Spielzeiten hinter sich gebracht, die dritte steht in den Startlöchern. Auch abseits des Geschehens auf dem kleinen Platz, der neben weiteren Fußballstars bereits weitere prominente Persönlichkeiten zur Teilnahme motiviert hat, waren die Verantwortlichen nicht untätig: So habe eine vom europäischen Venture-Capital-Fonds EQT Ventures angeführte Serie-A-Finanzierungsrunde im Dezember 25 Millionen US-Dollar eingebracht, die das populäre Projekt weiter beflügeln dürften.

 
 
 
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Proxima Fusion

Die Gründerszene erwartet "von diesem Unternehmen allein wegen seiner Vorbildfunktion Großes" und bezieht sich damit auf das visionäre Vorhaben, die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen durch die unerschöpfliche Gewinnung von Fusionsenergie zu unterstützen. Dieses klar auf Langfristigkeit und ein größeres Wohl ausgelegte Ziel erfordert viel Forschung und entsprechende Ressourcen, zu einer anstehenden Finanzierungsrunde bei den Münchenern können jedoch lediglich Mutmaßungen angestellt werden.

Trade Republic

Allein aufgrund umfangreicher Werbemaßnahmen dürfte es sich beim Neobroker Trade Republic um den gemeinhin bekanntesten Namen der versammelten Startups handeln. Innerhalb der letzten vier Jahre konnte die Kundschaft versechsundzwanzigfacht werden und beläuft sich derzeit auf etwa vier Millionen, heißt es. Für die nahe Zukunft spekuliert Gründerszene auf einen anstehenden Börsengang – dafür würden trotz anderslautender Unternehmensangaben etwa die VC-Finanzierung, ein neuerlicher Fokus auf Kostenkontrolle oder der Erwerb einer Vollbanklizenz sprechen.

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