Handelsblatt-Auswertung
Geldanlage: Diese sechs Aktien zählen bei Profis zu den verlässlichen Gewinnbringern

| Redaktion 
| 14.11.2024

Wer seine Gewinne konstant steigert, zieht die Aufmerksamkeit der Börse auf sich. Eine Analyse des Handelsblattes zeigt, welche Unternehmen es schaffen, Jahr für Jahr ihre Erträge zu steigern – ein Kunststück, das selbst in den Depots der Profianleger selten gelingt. Von den großen Tech-Konzernen hat es nur ein Riese in die Liste der "Gewinngaranten" geschafft.

Neben dem Tech-Konzern Microsoft zählen ein Zahlungsdienstleister, ein Versicherungsriese, ein Flugzeugzulieferer, ein Baustoffhersteller und ein zweites Finanzunternehmen zu den verlässlichen Favoriten:

1. CRH: Der Baustoff-Gigant mit US-Fokus

Das irische Unternehmen CRH, bekannt für Zement, Fertigmischungen und Asphalt, hat seinen Hauptsitz in Dublin und ist seit 2023 an der Börse in New York notiert. Der US-Markt ist zentral: Rund 70 Prozent seines operativen Ergebnisses erzielt CRH inzwischen in Nordamerika. Analysten sehen in der US-Fokussierung Potenzial, insbesondere wenn Investitionen in die Infrastruktur steigen – eine Möglichkeit, die unter der US-Präsidentschaft von Donald Trump wieder in greifbare Nähe rückt.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16 und einer soliden Dividendenhistorie (aktuell 1,4 Prozent Rendite) wird die Aktie von 19 der 21 befragten Analysten als Kaufempfehlung eingestuft. Die Kursziele liegen zwischen 8548 und 8940 britischen Pence, was einer weiteren Wertsteigerung entspricht.

2. Fiserv: Ein verlässlicher Wachstumsstar in der Zahlungsabwicklung

Der US-Zahlungsdienstleister Fiserv beeindruckt mit 39 Jahren ununterbrochenem Gewinnwachstum. In Deutschland unter anderem durch das Tochterunternehmen Telecash bekannt, bietet Fiserv Lösungen für Kartenzahlungen im Handel und Online-Zahlungsdienste. Im dritten Quartal übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten und hob die Jahresprognose an. Analysten sehen Potenzial: Die Aktie, die 2024 bereits um mehr als 60 Prozent auf 215 Dollar zulegte, wird von 31 der 37 befragten Analysten zum Kauf empfohlen.

Mit einem KGV von 21 liegt Fiserv zwar über dem von Konkurrent Paypal, doch Analysten schätzen das beständige Wachstum hoch ein und halten die Bewertung für angemessen.

3. Mastercard: Krisenfester Gewinner der bargeldlosen Zukunft

Der Finanzdienstleister Mastercard profitiert langfristig vom weltweiten Trend zum bargeldlosen Bezahlen. Als einer der größten Anbieter für Kredit-, Debit- und Prepaid-Karten teilt sich Mastercard den Markt weitgehend mit Visa. Dabei punktet das Unternehmen mit seinem stabilen Geschäftsmodell: Bankkunden zahlen für Transaktionen eine Gebühr an Mastercard, und durch die Inflation steigen die Einnahmen automatisch mit.

Das KGV für Mastercard liegt bei 32 – eine stattliche Bewertung, die Analysten jedoch aufgrund des Wachstums in digitalen und internationalen Märkten als gerechtfertigt ansehen. Von 42 Analysten raten 36 zum Kauf, bei einem durchschnittlichen Kursziel von 563 Dollar.

4. Microsoft: Der einzige Tech-Gigant unter den Gewinngaranten

Microsoft, der einzige große Tech-Konzern in dieser Liste, setzt auf ein breites Geschäftsmodell, das Software, Cloud-Services und digitale Werbung umfasst. Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Produkte, darunter der KI-Assistent "Copilot" in Office-Programmen, eröffnet neue Wachstumsfelder. Gleichzeitig treibt Microsoft den Ausbau seiner Cloud-Dienste voran, was hohe Investitionen erfordert. Die Marge bleibt dennoch stabil und liegt bei 71 Prozent im Cloud-Geschäft.

Analysten halten Microsoft für eines der profitabelsten Unternehmen der Welt und prognostizieren aufgrund der KI-Nachfrage weiteres Wachstumspotenzial. Trotz eines KGV von 28 raten 55 der 59 befragten Analysten zum Kauf. Mit einem Kursziel von 497,50 Dollar liegt das Potenzial für Anleger bei etwa 17 Prozent über dem aktuellen Kurs.

5. Transdigm: Der Luftfahrt-Zulieferer mit Aftermarket-Geschäft

Das US-Unternehmen Transdigm produziert hochtechnologische Komponenten für die Luftfahrt und erzielt einen Großteil seines Umsatzes durch das sogenannte Aftermarket-Geschäft – die Lieferung von Ersatzteilen, die regelmäßig gewartet werden müssen. Da Fluggesellschaften auf diese Produkte angewiesen sind, akzeptieren sie höhere Preise, was das Geschäft lukrativ macht.

Zwar zahlt Transdigm keine reguläre Dividende, bietet jedoch Sonderdividenden, zuletzt im Oktober mit 75 Dollar je Aktie (über fünf Prozent Rendite). Analysten erwarten für die Aktie ein Wachstumspotenzial von etwa zehn Prozent.

6. UnitedHealth Group: Solide Gewinne durch Krankenversicherungen

Die UnitedHealth Group kombiniert Krankenversicherungen und Gesundheitsdienstleistungen und hat ihre Gewinne seit Jahren konstant gesteigert. Das Unternehmen zahlt eine regelmäßige Dividende und könnte von Deregulierungsmaßnahmen profitieren, die unter Donald Trump wahrscheinlicher werden. Durch die Deregulierung im Gesundheitssystem könnte UnitedHealth seine Preise erhöhen und so die Gewinne weiter steigern.

Analysten sehen die Aktie trotz gemischter Aussichten positiv. 27 von 30 Analysten raten zum Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit jedoch nahe am aktuellen Kursniveau.

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