Zukunft, Innovation und Wettbewerbskraft
Townhall Meeting des Startup-Verbands: Verena Pausder fordert Anpack-Mentalität in der Politik

Politischer Stillstand oder unternehmerischer Aufbruch? Die Vorsitzende des Startup-Verbands, Verena Pausder, lud CDU-Parteichef Friedrich Merz zum Dialog ein und setzte klare Forderungen für die Zukunft der Gründerszene.

Gestern Abend begrüßte Verena Pausder, Vorsitzende des Startup-Verbands, CDU-Chef Friedrich Merz zu einem intensiven Gespräch über die Zukunftsperspektiven der deutschen Gründerszene. Zwischen der Trump-Wiederwahl und dem Ende der Ampel-Koalition erörterten sie die „Innovationsagenda 2030“ des Verbands, die Lösungen für die dringendsten Themen der Startup-Community bietet – von Fachkräftemangel und Deregulierung bis hin zu Entbürokratisierung und Deep-Tech-Förderung, wie Verena Pausder in einem LinkedIn-Post mitteilt.

„Nach dem Ampel-Aus wurde klar: Politischer Stillstand ist keine Option“, betonte Pausder. „Die deutsche Startup-Community will gestalten, und Gründer lassen sich von Unsicherheiten nicht abschrecken.“ Die Statistiken belegen diesen Optimismus: Allein im dritten Quartal 2024 wurden in Deutschland so viele Startups gegründet wie zuletzt Anfang 2021. Doch das Potenzial könne sich nur bei stimmigen Rahmenbedingungen voll entfalten, sagte Pausder.

Hier liegen auch die Kernforderungen des Verbands:

Finanzierung: Kapital für Europas Tech-Champions

Pausder wies auf eine gewaltige Finanzierungslücke von 30 Milliarden Euro hin. Diese müsse durch privates institutionelles Kapital geschlossen werden, das bislang weitgehend ungenutzt bleibe. Merz bestätigte, dass allein auf deutschen Konten rund 2,8 Billionen Euro lägen – ein enormes, brachliegendes Kapital für Zukunftsinvestitionen. Beide waren sich einig: Diese Ressourcen sollten stärker in zukunftsorientierte Innovationsprojekte gelenkt werden.

Regulierungsstopp: Weniger Bürokratie, mehr Bewegungsfreiheit

Die Forderung nach einem „Regulierungsstopp“ auf EU-Ebene, um Startups mehr Raum für Innovation zu geben, stieß bei Merz auf offene Ohren. Laut Pausder müsse sich Deutschland von der Bürokratie bremsender Gesetze wie der DSGVO und dem neuen AI Act befreien. „Die Politik muss für die nötige Bewegungsfreiheit sorgen“, sagte sie – ein wesentlicher Teil der Innovationsagenda des Verbands.

Digitalisierung als Chefsache im Kanzleramt

Besonders die Rolle eines Chief Digital Officers im Kanzleramt sieht Pausder als entscheidenden Schritt für die Digitalisierung. Merz unterstützte diese Forderung und erklärte: „Digitalisierung geht nur top-down.“ Die Querschnittsaufgabe müsse ganz oben angesiedelt werden, um die nötige Priorität zu erhalten.

Das Town Hall Meeting machte klar: Die Startup-Community in Deutschland will jetzt handeln und gestalten. Pausder und Merz teilen die Vision eines „unternehmerischen Aufbruchs“, der das Land wieder in die Pole-Position für Innovation und Zukunftsfähigkeit bringen soll.

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