Kulturkampf, Medienkritik und Auswirkungen für Deutschland
Historisches Comeback: Donald Trump gewinnt US-Wahl 2024

| Redaktion 
| 06.11.2024

Mit einem der überraschendsten politischen Comebacks unserer Zeit zieht Donald Trump erneut ins Weiße Haus ein. Seine Wiederwahl markiert nicht nur eine Zäsur in der amerikanischen Innenpolitik, sondern auch eine Erschütterung des globalen Machtgefüges. Weder juristische Hürden noch massive Kritik seitens vieler Medien konnten Trumps Siegeszug stoppen. Doch was steckt hinter diesem Wahlsieg? Und welche Rolle spielten die Medien dabei?

Trumps Triumph: Medien zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Ein Punkt, der Trumps Erfolg noch markanter macht, ist die durchgängige Skepsis, die er in vielen großen Medien erfahren hat. So kritisiert die Journalistin Nena Brockhaus auf Social Media die Rolle der Medien in Deutschland und den USA: "Die amerikanischen und deutschen Medien sollten sich hinterfragen, wie sich der Großteil der Journalisten für Kamala Harris überschlagen hat. Dass die Menschen die Schnauze voll von bevormundetem Journalismus haben, zeigt sich im Wahlergebnis." Tatsächlich sehen sich Medienvertreter auf beiden Seiten des Atlantiks mit der Frage konfrontiert, ob die amerikanische Bevölkerung durch eine in Teilen voreingenommene Berichterstattung unterschätzt wurde.

Moritz Döbler, Chefredakteur der Rheinischen Post, kommentiert dazu, dass die Wahl weniger durch wirtschaftliche Themen als durch gesellschaftliche Spannungen entschieden wurde: "Dass so viele Menschen ihr Heil bei Trump suchen, hat nicht so sehr ökonomische Gründe, sondern kulturelle." Diese Wahl sei laut Döbler vielmehr ein Ausdruck des andauernden Kulturkampfs in den USA – eine Wahl, die einmal mehr die tiefe gesellschaftliche Spaltung des Landes sichtbar mache. Trotz ihrer prominenten Unterstützer wie Michelle und Barack Obama, Beyoncé und Lady Gaga und intensiver Kampagnenarbeit habe Kamala Harris es nicht geschafft, das zerrissene Land hinter sich zu vereinen. Auch in wichtigen Swing-Staaten wie Pennsylvania blieb sie hinter Bidens Ergebnissen von 2020 zurück und verpasste damit die entscheidenden Wählerstimmen.

Deutschlands Herausforderung: Handelsbarrieren und politischer Umbruch

Der Trump-Sieg bringt auch Deutschland in eine unruhige Lage. Christian Nitsche, Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, warnte in einem Kommentar, dass Trumps unberechenbare Politik Deutschlands finanzielle und politische Stabilität bedrohen könnte. "Das globale Machtgefüge ändert sich. Deutschland muss sich nun auf sich selbst verlassen können," so Nitsche. Die derzeit instabile Ampel-Koalition steht dabei unter besonderem Druck, wie Nitsche betont: "Der Koalitionsstreit der Ampel muss ein Ende haben. Oder die Koalition muss ein Ende haben."

Trumps angekündigte Wirtschaftspolitik, die auf höhere Zölle und Handelshemmnisse abzielt, könnte Deutschland besonders hart treffen. Immerhin stammten die höchsten Exportüberschüsse des vergangenen Jahres – insgesamt 63,3 Milliarden Euro – aus Geschäften mit den USA. Sollte Trump seinen protektionistischen Kurs verschärfen, dürfte dies den deutschen Export und somit die ohnehin angeschlagene Wirtschaft massiv belasten. Es ist also kein Zufall, dass Trumps Comeback als "Zeitenwende" bezeichnet wird – ein Begriff, der laut Nitsche heute so zutreffend ist wie lange nicht mehr.

Trump 2.0: Die Welt auf einem neuen Kurs

Trumps Rückkehr ins Weiße Haus markiert eine politische Wende für die USA und Europa. So kommentiert Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit: "Trumps Triumph ist kein Betriebsunfall der Geschichte." Vielmehr steht die Wahl für eine tiefgreifende gesellschaftliche Spaltung in den USA, die auch Europa droht. Die Rückkehr Trumps wird nicht nur als Rückfall in alte Strukturen gesehen, sondern als Neuausrichtung einer Weltordnung, die sich stärker auf nationale Interessen fokussiert.

Einer derjenigen, der sich im Gegensatz zu vielen anderen besonders über diesen Sieg freut, ist Elon Musk, der den Wahlkampf mit Millionenspenden unterstützt hat.

Deutschland und Europa stehen also vor einer Herausforderung: Sie müssen ihren Platz in einer Welt finden, die zunehmend von nationalistischen Interessen geprägt wird. Trumps Kurswechsel könnte das fragile Gleichgewicht des transatlantischen Bündnisses auf die Probe stellen und zwingt die deutsche Regierung, vor allem wirtschaftlich und diplomatisch, zur Neuorientierung. Eines ist sicher: Die politische Landschaft ist um ein Beben reicher, das noch lange nachhallen wird.

Laut Washington Post hat er in seiner ersten Amtszeit mehr 30.000 falsche oder irreführende Aussagen gemacht - ich bin sicher er wird es jetzt wo er durchregieren kann nochmal toppen 🙈

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