Renaissance des Großfeuerwerks
Verband der Pyrotechnischen Industrie verzeichnet Umsatzplus

| Redaktion 
| 24.10.2024

2024 erweist sich als erfolgreiches Jahr für die Feuerwerksbranche in Deutschland. Nach den herausfordernden Jahren der Pandemie konnte der Verband der Pyrotechnischen Industrie (VPI) ein Umsatzplus bei Großfeuerwerken verzeichnen.

Die Nachfrage nach den spektakulären Himmelsinszenierungen ist ungebrochen – egal ob bei großen Sportevents, Volksfesten oder privaten Anlässen wie Hochzeiten.

"Die Menschen haben wieder große Lust auf gemeinsame Erlebnisse, und Großfeuerwerke sind dabei ein Highlight", erklärt Michael Kandler, Vorstandsmitglied des VPI. Insbesondere die gesellschaftliche Akzeptanz für diese traditionelle Kunstform ist gewachsen.

Neben der gestiegenen Anzahl an Feuerwerken zeigt sich auch in den Umsatzzahlen eine positive Entwicklung, was ein deutliches Signal für die Renaissance des Großfeuerwerks in Deutschland setzt. Doch trotz des wirtschaftlichen Erfolgs bleibt die Kritik an Feuerwerken in der öffentlichen Diskussion präsent.

Feinstaub-Diskussionen verpufft

Die kontroversen Diskussionen um die Umweltbelastungen durch Feinstaub und CO2 sind laut dem Umweltbundesamt weitgehend entkräftet. Professionelle Höhenfeuerwerke der Kategorie F4 haben keinen signifikanten Einfluss auf die Feinstaubkonzentration. Mit einem Rückgang der Gesamtemissionen in Deutschland um 45 % seit 1995 und der Tatsache, dass ein Stadtfest-Feuerwerk nur rund 25 kg Feinstaub produziert, erweist sich das Feuerwerk als umweltfreundlicher als vielfach erwartet.

Auch die CO2-Belastung bleibt überschaubar: Ein Großfeuerwerk wie beim „Rhein in Flammen“ verursacht lediglich etwa 150 kg CO2, was in etwa einer Tankfüllung eines Autos entspricht. Diese Werte zeigen, dass Feuerwerke keine nennenswerte Belastung für die Umwelt darstellen.

Belastung für Tiere

Auch der Tierschutz ist ein wachsendes Anliegen in der Debatte um Feuerwerke. Die lauten Knallgeräusche verursachen bei vielen Tieren, sowohl Haus- als auch Wildtieren, erheblichen Stress. Hunde, Katzen und Vögel reagieren besonders empfindlich auf die plötzlichen Geräusche, was zu Panik und teils gefährlichem Fluchtverhalten führen kann. Tier- und Umweltschützer plädieren daher für den Einsatz leiserer Alternativen oder fordern in bestimmten Gebieten die Abschaffung von Feuerwerken.

Müll und Plastikabfälle

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Müll, der nach Feuerwerken zurückbleibt. Die Überreste der Feuerwerkskörper bestehen oft aus Plastik und anderen Materialien, die aufwändig eingesammelt und entsorgt werden müssen. In Gewässernähe verbleiben die Überreste häufig in der Natur und stellen ein Problem für die Umwelt dar. Michael Kandler vom VPI weist jedoch darauf hin, dass Großfeuerwerke meist weitgehend plastikfrei sind und die Rückstände nach den Veranstaltungen recycelt werden.

Alternative Technologien

In den letzten Jahren sind Drohnenshows als umweltfreundlichere Alternative ins Gespräch gekommen. Sie bieten visuell beeindruckende Effekte, ohne Feinstaub oder Lärm zu verursachen. Allerdings bleiben Drohnenshows aufgrund der hohen Kosten und der oft geringeren emotionalen Wirkung bislang die Ausnahme. "Drohnenshows können spektakulär sein, aber sie erreichen nicht die emotionale Tiefe und das Gänsehaut-Feeling eines klassischen Feuerwerks", erklärt Thomas Schreiber, Vorsitzender des VPI.

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