An italienische UniCredit Group
Bund verkauft Commerzbank-Aktien für 702 Millionen

| Redaktion 
| 11.09.2024

Nachdem die bundeseigene Finanzagentur zu Monatsbeginn ihre Absicht erklärte, die Beteiligung an der Bank zu verringern, sind nun konkrete Schritte erfolgt: Ein erstes Aktienpaket wurde erfolgreich veräußert. Die Käufer zahlen dabei über letztem Tagesschlusskurs und decken sich andernorts mit weiteren Commerzbank-Anteilen ein.

Wir erinnern uns: Vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise 2008 geriet die Commerzbank in Schieflage und wurde durch den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) mit Kapitalhilfen in Höhe von insgesamt 18,2 Milliarden Euro unterstützt.

"Der Einstieg des Bundes bei der Commerzbank in den Jahren 2008 und 2009 war wichtig, um inmitten der Bankenkrise die Finanzmarktstabilität zu schützen“, stellte Dr. Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Anfang September noch einmal fest.

Gleichzeitig kündigte er an: "Die Commerzbank ist wieder ein stabiles und ertragsstarkes Institut. Daher ist es geboten, dass sich der Bund von den Anteilen des erfolgreich stabilisierten Instituts sukzessive wieder trennt“. Dies sei ein "Zeichen für die Stärke der Commerzbank und des Finanzstandorts Deutschland".

Aktien über Kurs verkauft

Am Mittwoch hat die Finanzagentur – verantwortlich unter anderem für die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement des Bundes – mitgeteilt, dass ein Aktienpaket an der Commerzbank AG erfolgreich veräußert worden ist. Der erste Schritt zum Ausstieg des Bundes aus dem Unternehmen sei damit abgeschlossen.

Genauer wurden 4,49 Prozent der über den FMS gehaltenen Beteiligung verkauft, sodass sich dessen Commerzbank-Gesamtanteil von zuletzt 16,49 Prozent auf runde 12 Prozent reduziert hat. Die verkauften Anteile entsprechen etwa 53,1 Millionen Aktien, die zu einem jeweiligen Zuteilungspreis von 13,20 Euro (und damit deutlich über dem letzten Tagesschlusskurs von 12,60 Euro) abgenommen worden sind. Auch mit den verblieben 12 Prozent bleibt der Bund noch größter Aktionär der Commerzbank.

UniCredit Group steigt mit neun Prozent ein

"Die Commerzbank hat gezeigt, dass sie wieder stabil auf eigenen Füßen steht. Mit diesem ersten Teilverkauf der Beteiligung wird der Abschluss der erfolgreichen Stabilisierung der Bank und somit der Ausstieg des Bundes eingeläutet“, zeigt sich Eva Grunwald, Geschäftsführerin der Finanzagentur des Bundes, zufrieden.

Die veräußerten Aktien haben einen Gesamtwert von etwa 702 Millionen Euro. Der Verkauf lief demnach "über ein marktübliches, sogenanntes beschleunigtes Bookbuilding-Verfahren“ ab und ließ die 4,49 Prozent an die italienische UniCredit Group gehen.

Aus Mailand hieß es am Mittwoch, dass UniCredit darüber hinaus weitere 4,51 Prozent an der Commerzbank AG regulär am Markt erworben habe, sodass der Mutterkonzern der Bank Austria nun neun Prozent am einstigen Sorgenkind Commerzbank hält.

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