Rauchfreier Nikotinkonsum
Philip Morris: Politik verhindert Zigaretten-Alternative in Deutschland

| Redaktion 
| 06.08.2024

In den nächsten Jahren möchte der größte privatwirtschaftliche Produzent von Tabakwaren vermehrt auf schadstoffreduzierte Alternativen zur Zigarette setzen. Während diese Maßnahme in den USA nun durch eine Millioneninvestition unterstützt wird, beklagt Philip Morris hierzulande den trägen Umgang der Bundesregierung mit dem Thema.

Zahlen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) nach waren 2022 nur noch elf Prozent der US-amerikanischen Bürger Zigarettenraucher, womit dieser Wert im Laufe von 17 Jahren immerhin neun Prozentpunkte verloren hat. Dem Tabakunternehmen Philip Morris nach ist diese Entwicklung auch darauf zurückzuführen, dass schadstoffreduzierte Alternativen auf dem nordamerikanischen Markt längst gang und gäbe sind, während in Deutschland weiterhin der notwendige Regulierungsrahmen für entsprechende Produkte fehlt.

Konkret geht es Philip Morris um Nikotinbeutel, die sich in den Vereinigten Staaten seit über einem Jahrzehnt im Verkauf befinden. Diese werden von Nutzern hinter der Ober- oder Unterlippe platziert, ehe die Beutel Aromen und Nikotin freisetzen, die wiederum über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Vor allem durch den Verzicht auf Tabak und einen Verbrennungsvorgang sollen gesundheitsschädliche Faktoren des klassischen Rauchens ausgegrenzt werden.

600 Millionen für Nikotinbeutel-Produktionsstätte

In den Staaten - genauer in Aurora, Colorado – ebnet das Unternehmen "seinen erfolgreichen Weg in eine rauchfreie Zukunft“ nun durch eine beträchtliche Investition: 600 Millionen US-Dollar sollen aufgebracht werden, um innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Produktionsstätte für tabakfreie Nikotinbeutel der Marke "ZYN" von Swedish Match, einem Tochterunternehmen, zu errichten. Philip Morris berichtet, dass 500 direkte Arbeitsplätze geschaffen und "ein jährlicher wirtschaftlicher Effekt von 550 Millionen US-Dollar“ durch das neue Werk erzielt werden.

Einnahmen, von denen deutsche Bundesländer offenbar noch ein gutes Stück entfernt sind: Eine gesetzliche Regulierung für Nikotinbeutel fehlt hier bisher, die Raucherquote im Land pendelt sich Philip Morris zufolge bei über 30 Prozent ein.

Der Geschäftsführer External Affairs von PM Deutschland, Torsten Albig, erklärt: "Die deutsche Politik verhindert seit Jahren, dass Nikotinbeutel erwachsenen Rauchern als schadstoffreduzierte Alternative zur Verfügung stehen - infolgedessen hat sich ein Graumarkt etabliert. Deutschland wartet weiter auf die dafür erforderlichen Regulierungen. Der Verkauf von Nikotinbeuteln, aber nicht zuletzt auch ihre Inhaltsstoffe und der Jugendschutz müssen endlich gesetzlich geregelt und die Produkte damit als Alternative zum Rauchen etabliert werden. 2021 gab es bereits einen Beschluss der Verbraucherschutzministerkonferenz, dass Nikotinbeutel im Tabakrecht zu regeln seien. Dies wurde von der Bundesregierung bis heute nicht umgesetzt. Das Beispiel USA zeigt sehr gut, wie durch den richtigen Regulierungsrahmen neben sinkenden Raucherquoten auch positive wirtschaftliche Effekte entstehen."

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