Signa-Pleite
Für immer unvollendet? Das ungewisse Schicksal des Elbtowers

| Redaktion 
| 31.07.2024

Bereits seit vergangenem Herbst ruhen die Arbeiten an dem Bauprojekt, das der norddeutschen Metropole das dritthöchste Gebäude der Bundesrepublik bescheren sollte. Stattdessen ist ungewiss, wie es mit dem nicht einmal halbfertigen Fragment weitergeht – zuletzt ist selbst der derzeit reichste Deutsche mit seinem Vorstoß abgeblitzt.

Ein Hotel, Büros, Gastronomie, Shoppingmöglichkeiten und eine Aussichtsplattform in luftiger Höhe, die einen einzigartigen Blick über Hamburg bietet: Es hätte alles so schön sein können. Im kommenden Jahr wollte die norddeutsche Großstadt den 245 Meter hohen Elbtower einweihen, der ihr in Nähe der Elbphilharmonie ein weiteres Wahrzeichen beschert hätte. Dass all das im Konjunktiv formuliert werden muss, liegt am - allein auf Leadersnet - vielbesprochenen Ende der Signa-Holding um den österreichischen Investor René Benko.

Mit deren Zusammenbruch im vergangenen November endete auch der Bau am Elbtower, zwei Monate später meldete die Elbtower Immobilien GmbH & Co KG Insolvenz an. Ein knapp 100 Meter hohes Bruchstück des Projekts ragt seitdem mit mahnender Wirkung in den Himmel von Hamburg und erinnert die Menschen der Metropole daran, dass Milliardenbeträge manchmal einfach im Sand verlaufen.

Keine Rettungsaktion mit Tschentscher

Doch noch haben nicht alle den Elbtower aufgegeben. Zuletzt trat so zum Beispiel der aktuell reichste Deutsche mit einem eigenen Plan in Erscheinung: Klaus-Michael Kühne stellte in Aussicht, das Projekt gemeinsam mit anderen Investoren zu vollenden, wenn sich die Stadt Hamburg in nennenswertem Umfang an der Rettungsaktion beteiligt. Wie etwa das ZDF schreibt, schwebte Kühne dabei die behördliche Nutzung von 50 Prozent der Mietfläche vor.

Dem hat der amtierende Bürgermeister längst eine deutliche Absage erteilt: "Der Senat beabsichtigt definitiv nicht, die Federführung oder Regie für den Weiterbau zu übernehmen oder sich mit eigenem Kapital an der Fertigstellung zu beteiligen“, wird Peter Tschentscher zitiert. Ein Insolvenzverwalter arbeite an einer privatwirtschaftlichen Lösung.

Sechs Jahre früher wehte von städtischer Seite noch ein anderer Wind. "Das Unternehmen ist finanzstark und hat der Stadt Hamburg eine Garantie gegeben in ausreichender Größenordnung, so dass wir sicher sein können, dass dieses Haus auch gebaut wird“, zeigte sich Tschentschers Amtsvorgänger, ein gewisser Olaf Scholz, im Jahre 2018 hinsichtlich Benko und Bauprojekt überzeugt.

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