Tiefe Recherche oder Gedankenvorhersage?
Open AIs neue Geheimwaffe: Das steckt hinter dem Projekt "Strawberry"

| Natalie Oberhollenzer 
| 16.07.2024

OpenAI arbeitet unter dem Codenamen "Strawberry" an einer maßgeblichen Verbesserung der Denkfähigkeiten seiner Künstlichen Intelligenz (KI). Ziel des Projekts ist es, die KI so weiterzuentwickeln, dass sie sich eigenständig verbessern kann.

Ein Insider bestätigte gegenüber Reuters, dass die Details dieses Projekts selbst innerhalb des Unternehmens streng geheim sind. Bereits im Mai hatte die Agentur Einblick in ein internes Dokument erhalten, das die ambitionierten Pläne beschrieb. Durchgesickert ist jedenfalls, dass es sich um einen neuen Ansatz zur Verbesserung der KI handelt.

Das "Strawberry"-Projekt soll der KI nicht nur ermöglichen, auf Anfragen zu reagieren, sondern auch proaktiv zu agieren und eigenständig das Internet nach Informationen zu durchsuchen. Diese Fähigkeit fehlt den aktuellen Large Language Models (LLMs), die die Grundlage für Anwendungen wie ChatGPT bilden.

Ziel ist es, dass die KI-Modelle durch selbstständiges Lernen ihre Leistungsfähigkeit erheblich steigern können und das Level zu erreichen, das Sam Altman und sein Team als "tiefe Recherche" bezeichnen. Ein Stück weit würde so eine Form der KI dann auch Gedankenvorhersage, um nicht zu sagen -vorwegnahme betreiben.

Technologischer Durchbruch

Auf Nachfrage zu den Details des "Strawberry"-Projekts erklärte OpenAI, dass kontinuierliche Forschung und Entwicklung eine gängige Praxis in der KI-Branche sei. "Wir wollen, dass unsere KI-Modelle die Welt mehr so sehen und verstehen wie wir," so ein Sprecher des Unternehmens.

Firmenchef Sam Altman betonte zu Jahresbeginn, dass der Fortschritt in der Denkfähigkeit der KI der wichtigste Bereich der Entwicklung sei. Insidern zufolge signalisiert OpenAI sowohl internen als auch externen Software-Entwicklern, dass ein technologischer Durchbruch bevorsteht.

Die Technik hinter "Strawberry"

"Strawberry" verwendet eine spezielle Methode des sogenannten "Post-Trainings". Dabei werden große Datenmengen, mit denen die KI gefüttert wird, strukturiert und organisiert. Diese Methode ähnelt der an der Universität Stanford entwickelten Technologie STaR ("Self-Taught Reasoner"). Diese ermöglicht es KI-Modellen, sich durch iteratives Lernen selbst zu verbessern.

Die Verbesserung der Denkfähigkeiten der KI wird als Schlüssel zur Erreichung von menschlichem oder sogar übermenschlichem Intelligenzniveau betrachtet. Dies würde es den Modellen ermöglichen, bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen zu machen oder neue Softwareanwendungen zu entwickeln. 

Während Unternehmen wie Google, Meta und Microsoft ebenfalls an der Verbesserung der Denkfähigkeiten ihrer KI-Modelle arbeiten, bleibt abzuwarten, ob "Strawberry" tatsächlich den erhofften Durchbruch bringt. OpenAI jedenfalls soll in dem Projekt einen entscheidenden Schritt zur Weiterentwicklung ihrer KI-Technologien sehen, heißt es bei Yahoo Finance Canada.

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