Debatte am Monatsende
Biden gegen Trump: Die Details zum ersten TV-Duell

| Redaktion 
| 16.06.2024

Noch in diesem Monat werden die beiden designierten Kandidaten für die US-Präsidentschaft in einer öffentlich übertragenen Debatte aufeinandertreffen. Der verantwortliche Sender hat nun das Regelwerk enthüllt - und auch ein dritter Teilnehmer ist theoretisch noch denkbar.

Am Dienstag, 05. November stimmt die US-amerikanische Bevölkerung über ihren nächsten Präsidenten ab. Unter aktuellen Gegebenheiten wird es sich dabei in jedem Fall um einen älteren Mann handeln, der bereits entsprechende Berufserfahrung hat: Der ehemalige Präsident Donald Trump auf Seiten der Republikaner und der demokratische Amtsinhaber Joe Biden sind die designierten Kandidaten ihrer Parteien, auch wenn die offizielle Nominierung erst im Juli (Trump) beziehungsweise August (Biden) erfolgt.

Dieser Umstand hindert die beiden nicht daran, schon in weniger als zwei Wochen zur ersten von zwei geplanten TV-Debatten gegeneinander anzutreten. Nachdem der genaue Termin – Donnerstag, 27. Juni – bereits im letzten Monat festgelegt wurde, hat der in den USA verantwortliche Sender CNN inzwischen genauere Angaben zum Ablauf des heißerwarteten Duells gemacht.

90 Minuten, keine Notizen

Die von Jake Tapper und Dana Bash moderierte Debatte wird in Atlanta aufgezeichnet und stellt das erste unmittelbare Kräftemessen im diesjährigen Wahlkampf zwischen Präsident Biden und seinem Vorgänger dar. Beide Seiten sollen sich nun mit dem im Mai vorgelegten Regelwerk für den (verbalen) Schlagabtausch einverstanden erklärt haben.

So ist vorgesehen, dass das 90-minütige TV-Duell von zwei Werbepausen unterbrochen wird, in denen Trump und Biden keinen Kontakt zu den Mitarbeitern ihrer Kampagne aufnehmen dürfen. Grundsätzlich wird offenbar großer Wert auf freies Reden gelegt: Beiden Kandidaten steht an ihrem Podium (die Seiten werden per Münzwurf zugewiesen) lediglich ein Block, ein Stift und eine Flasche Wasser zur Verfügung; vorgefertigte Notizen oder andere Requisiten sind untersagt.

Im Gegensatz zu den Debatten von 2020, als Trump und Biden ebenfalls die Kandidaten der beiden in den USA dominierenden Polit-Lager waren, soll diesmal kein Live-Publikum im Studio anwesend sein.

Biden wollte Debatte im Sitzen

… behauptet zumindest sein politischer Widersacher. Am Freitag erschien die aktuelle Folge des "Impaulsive“-Podcast von YouTuber, Wrestler und Prime-Entrepreneur Logan Paul, der den 45. US-Präsidenten in seinem Format begrüßen und fast eine Stunde lang interviewen durfte. Dabei gibt Trump unter anderem zu Protokoll, dass er "ein bisschen" überrascht sei, dass sich Biden überhaupt auf eine Debatte einlässt.

Zudem vermutet der kürzlich wegen illegaler Wahlkampfinanzierung verurteilte Ex-Amtsinhaber, dass die Demokraten wiederum von seiner Zusage überrascht sein dürften, schließlich findet das TV-Duell bei CNN statt – laut Trump immer noch "der Feind“; Moderator Jake Tapper bezeichnet er als "Fake Tapper“. Er geht von einer "etwa zehnprozentigen Chance“ aus, dass er im Duell fair behandelt wird.

Des Weiteren habe Bidens Team vorgeschlagen, die Debatte im Sitzen durchzuführen, Trump habe jedoch auf Podien zum Stehen bestanden und sich damit offenbar durchgesetzt. In den letzten Wochen erhöht sich die Frequenz der Aufnahmen, die Präsident Biden – höflich formuliert - keinen Tag jünger als 81 wirken lassen. Es ist wahrscheinlich, dass Trump die gesundheitliche Amtstauglichkeit seines Nachfolgers auch am 27. Juni in Frage stellen wird. Bereits 2020 waren der heute 78-jährige Trump und Biden die beiden ältesten Kandidaten auf das oberste Amt der USA.

CNN weist darauf hin, dass auch der unabhängig antretende Robert F. Kennedy Jr. zumindest theoretisch noch die Möglichkeit hat, sich als dritter Kandidat für die TV-Debatte zu qualifizieren. Teilnehmer müssen dem Sender zufolge auf einer "ausreichenden Anzahl von Wahlzetteln erscheinen, um die für den Gewinn der Präsidentschaft erforderliche Zahl von 270 Wählerstimmen zu erreichen, und mindestens 15 % in vier separaten nationalen Umfragen“ verzeichnen, die den CNN-Standards entsprechen. Drei solcher Umfragen könne Kennedy vorweisen, im Electoral College käme er nach aktuellem Stand maximal auf 89 statt 270 Stimmen.

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