Zufriedenheit im Keller
Gallup-Studie: Stressniveau bei deutschen Arbeitnehmern hoch

| Redaktion 
| 12.06.2024

Der aktuelle Gallup-Bericht "State of the Global Workplace 2024" zeichnet ein düsteres Bild für deutsche Arbeitnehmer. Die Lebenszufriedenheit ist auf nur noch 45 Prozent gesunken – ein Rückgang von acht Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Dies ist der stärkste Einbruch unter den europäischen Ländern, gleichauf mit Irland. Zudem bleibt das Stresslevel trotz einer minimalen Verbesserung mit 41 Prozent weiterhin hoch und liegt über dem europäischen Durchschnitt von 37 Prozent.

Deutschland fällt im Zufriedenheits-Ranking zurück

Im europäischen Vergleich belegt Deutschland Platz 20 von 38. Auch in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) liegt die Lebenszufriedenheit mit 44 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt von 47 Prozent. Die Spitzenreiter in Europa sind Finnland (83 %), Dänemark (77 %) und Island (76 %). Innerhalb der G7-Nationen zeigt sich ein ähnliches Bild: Deutschland schneidet mit 45 Prozent deutlich schlechter ab als Kanada (59 %) und die USA (53 %).

Ursachen für sinkende Zufriedenheit und hohes Stressniveau

Marco Nink, Director of Research & Analytics EMEA bei Gallup, erklärt die Gründe für diese Entwicklung: "Die Kombination aus gesunkener Lebenszufriedenheit und immer noch überdurchschnittlich hohem Stress kann darauf hindeuten, dass die Befragten zunehmend das Gefühl haben, viele der Faktoren, die ihr Leben bestimmen, nicht selbst beeinflussen zu können." Aktuelle wirtschaftliche und politische Unsicherheiten sowie der Arbeitskräftemangel tragen erheblich zu diesem Gefühl bei.

Psychische Gesundheit und Burn-out-Gefahr

Die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer verschlechtert sich zunehmend. Die Burn-out-Gefahr ist im Vergleich zu 2018 von 26 auf 37 Prozent gestiegen. Auch die Work-Life-Balance leidet: Nur noch 36 Prozent der Beschäftigten geben an, genügend Zeit für Familie und Freunde zu haben, ein Rückgang von sechs Prozentpunkten seit 2021. Die Fähigkeit, nach der Arbeit abzuschalten, hat ebenfalls abgenommen, was oft ein Anzeichen für hohe berufliche Belastung ist.

Führung als Schlüssel zur Verbesserung

Gute Führung kann die negativen Auswirkungen von Stress und Unzufriedenheit mildern. Beschäftigte mit hoher emotionaler Bindung an ihr Unternehmen sind deutlich zufriedener und zuversichtlicher. Europaweit jedoch zeigt sich ein Defizit in der emotionalen Mitarbeiterbindung: Nur 13 Prozent der Beschäftigten fühlen sich emotional an ihren Arbeitsplatz gebunden, in Deutschland sind es 15 Prozent.

Auswirkungen von emotionaler Bindung auf die Unternehmensleistung:

  • 21 % bis 51 % geringere Fluktuation (51 % bei Unternehmen mit einer niedrigen Fluktuation, 21 % bei Unternehmen mit einer hohen Fluktuation)
  • 78 % weniger Fehlzeiten
  • 63 % weniger Arbeitsunfälle
  • 30 % weniger Qualitätsmängel
  • 10 % bessere Kundenbewertungen
  • 17 % höhere Produktivität

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Auswirkungen von emotionaler Bindung auf die Unternehmensleistung:

  • 21 % bis 51 % geringere Fluktuation (51 % bei Unternehmen mit einer niedrigen Fluktuation, 21 % bei Unternehmen mit einer hohen Fluktuation)
  • 78 % weniger Fehlzeiten
  • 63 % weniger Arbeitsunfälle
  • 30 % weniger Qualitätsmängel
  • 10 % bessere Kundenbewertungen
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