Adidas gibt Einblick
Wie (un)beliebt ist das DFB-Auswärtstrikot kurz vor der Europameisterschaft?

| Redaktion 
| 11.06.2024

Nach ihrer Präsentation sah sich die alternative Arbeitskleidung der deutschen Nationalmannschaft geteiltem Feedback ausgesetzt. Nun hat Team-Ausrüster Adidas durchblicken lassen, wie sich das pink-violette Trikot bei der zahlenden Kundschaft schlägt.

Auch wenig fußballaffine Menschen dürften inzwischen mitbekommen haben, dass die diesjährige Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland ausgetragen wird und diesen Freitag mit dem Eröffnungsspiel der Bundeself gegen Schottland startet. Sowohl dabei als auch fünf Tage später gegen Ungarn kommt voraussichtlich die aktualisierte, vergleichsweise klassisch schwarz-weiß gehaltene Arbeitskleidung zum Einsatz.

Nominell wird die deutsche Nationalmannschaft am Sonntag, 23. Juni im Match gegen die Schweiz allerdings als Auswärtsteam geführt, weshalb ein entsprechender Trikotwechsel wahrscheinlich ist. Die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann würde sich dem Weltpublikum dann in der pink-violetten Alternative präsentieren, die nach ihrer Präsentation vor wenigen Monaten online wie offline angeregt diskutiert wurde.

Trikot "gilt auch als modischer Artikel“

Äußerungen von Oliver Hundacker, seines Zeichens Senior Director und verantwortlich für die Fußball-Produktentwicklung bei Adidas, lassen nun nähere Rückschlüsse darauf zu, wie populär die polarisierende Spielausrüstung unter Käufern entsprechender Artikel tatsächlich ist: Bei nahezu der Hälfte der erworbenen Trikots soll es sich um die Auswärtsvariante handeln, womit der Anteil deutlich über vorherigen (häufig grünen) Modellen liegen würde.

"Wir haben den Markt damit erweitert, das gilt auch als modischer Artikel“, wird er vom Handelsblatt zum Zweittrikot zitiert. Konkrete Verkaufszahlen legt Adidas nicht vor, das Magazin berichtet allerdings von Branchenschätzungen jenseits der Millionengrenze. Auch Fachhändler Intersport zeigt sich demnach positiv überrascht von der großen Nachfrage nach dem vermeintlich unbeliebten Kleidungsstück, während bei der Beflockung vor allem Name und Nummer von Thomas Müller, Toni Kroos und Florian Wirtz hoch im Kurs stehen.

Für den Fall der Fälle…

Wie viele Trikots in den kommenden vier Wochen über Händlertheken und in den Versand gehen, dürfte untrennbar mit dem Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft verknüpft sein. Ein Vorrunden-Aus würde die Nachfrage vermutlich in den Sturzflug schicken, ein Titelgewinn jedoch für einen seit zehn Jahren nicht mehr erlebten Run auf Deutschland-Trikots sorgen.

"Wir sind das wie auch unsere Partner im Einzelhandel sehr konservativ angegangen“, sagt Oliver Hundacker dem Handelsblatt. Für den Fall, dass die Nagelsmann-Truppe den großen Triumph feiert, habe man Stoff in den zumeist asiatischen Produktionsstätten reserviert. Ohne eine solche Reservierung würden zwischen Auftrag und Anlieferung gut zwei Monate vergehen.

Dank der flexiblen Regelung soll es Adidas möglich sein, einem Europameister-Ansturm gerecht werden zu können, ohne vorher in bestem Optimismus massenhaft Trikots produzieren zu lassen – ist für Deutschland beispielsweise schon gegen die Schweiz Schluss, wären diese schließlich zum Dasein als Ladenhüter verdammt.

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