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Nach "Team Wallraff"-Enthüllungen: Burger King muss mehrere Filialen schließen

Nach der erneuten Aufdeckung gravierender Missstände in Burger-King-Filialen durch das RTL-Format "Team Wallraff" zieht die Fastfood-Kette Konsequenzen. Mehrere Standorte müssen ihren Betrieb einstellen.

In zwei investigativen Reportagen deckte "Team Wallraff" erhebliche Mängel bei Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Arbeitsbedingungen in verschiedenen Burger-King-Restaurants auf. Eine ehemalige Mitarbeiterin einer Kölner Filiale berichtete schockierende Details: "Spätestens wenn du das erste Mal siehst, dass eine Maus im Brotkorb sitzt, da isst du nichts mehr", sagte sie gegenüber RTL.

Ein paar Monate später war das Reporterteam erneut mit versteckter Kamera unterwegs und stieß auf ähnliche Missstände. Ein Undercover-Reporter berichtete von gravierenden Verstößen gegen die Lebensmittelsicherheit in einer Berliner Filiale. Abgelaufene frische Produkte wurden umetikettiert, statt entsorgt zu werden. Auch die vorgeschriebene Kühltemperatur für Fleisch von minus 18 Grad Celsius wurde um sieben Grad überschritten.

Franchise-Vertrag aufgelöst

Burger King reagierte nun auf die schweren Vorwürfe und teilte mit, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. "Wegen Verstößen gegen die Burger King Standards" kündigte das Unternehmen die Zusammenarbeit mit einem seiner Franchise-Partner. "Für uns ist es wichtig, dass unsere Franchisepartnerinnen und -partner gemeinsam mit ihren Teams unsere Werte und unsere hohen Burger King Standards teilen", erklärte Burger King Deutschland auf Nachfrage von RTL. Selten müssten Franchiseverträge für einzelne Restaurants gekündigt werden, doch in sechs Fällen sei dies jetzt notwendig.

Betroffen sind die Filialen in Dasing, Hilpoltstein, Straubing, Schweitenkirchen, Ingolstadt und Erding. Das von Burger King zugelassene Distributionszentrum wurde angewiesen, die Belieferung dieser Standorte einzustellen. "Gleichzeitig haben wir dazu aufgefordert, den Betrieb der Restaurants unter der Marke Burger King zu beenden", hieß es weiter.

Kein V-Label mehr für Burger King

Nicht nur im Bereich Hygiene, sondern auch bei der Kennzeichnung veganer Produkte gab es Probleme. Nach der Ausstrahlung der ersten "Team Wallraff"-Reportage verlor Burger King im Oktober 2022 deutschlandweit das "V-Label" für fünf vegane Produkte, da diese nicht den erforderlichen Standards entsprachen.

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