Generationenforschung
Auf Gen Z folgt Generation Alpha: Wie wird diese Altersgruppe arbeiten?

| Natalie Oberhollenzer 
| 16.04.2024

Während sich Babyboomer allmählich in den Ruhestand verabschieden und Gen Z ihre Plätze einnimmt, stehen die Ältesten der darauffolgenden Generation Alpha kurz davor, den Arbeitsmarkt entscheidend mitzugestalten.

Die Generation Alpha, ein Begriff der erstmals von dem australischen Sozialforscher Mark McCrindle geprägt wurde, umfasst alle ab dem Jahr 2010 Geborenen. Sie wachsen in einer Welt auf, die von Anfang an digitalisiert ist – Siri und Alexa sind oft Teil der Familie. Die Alphas kennen die Welt nur vernetzt und globalisiert, mit Künstlicher Intelligenz als Alltagstechnologie. Dieses Umfeld wird ihre Ansichten zur Arbeit und ihre Karrierewege stark beeinflussen.

Überbehütet und geprägt vom Klimawandel und gesellschaftlicher Verantwortung

Anders als ihre Vorgängergenerationen, die digitale Technologien erst als Jugendliche oder junge Erwachsene vollends integrierten, ist für die Alphas die digitale Interaktion grundlegend. Die soziale und ökologische Verantwortung, die sie von klein auf lernen, prägt zudem ihre Erwartungen an zukünftige Arbeitgeber. Unternehmen, die nicht nur auf Gewinn ausgerichtet sind, sondern auch einen gesellschaftlichen, ökologischen oder ethischen Mehrwert bieten, werden diese Generation vermutlich besonders anziehen.

Eine im Jahr 2021 vom Generationenforscher Rüdiger Maas publizierte Studie zeichnete ein eher dystopisches Bild der Lage. Sie beschreibt diese Altersgruppe als stark überbehütet und motorisch, sprachlich, sowie sozial nicht altersentsprechend entwickelt. Die Helikopter-Eltern (oder noch schlimmer: Rasenmäher-Eltern, die jedes Hindernis, das sich ihren Kindern möglicherweise stellen könnte, vorneweg zu verhindern versuchen) hätten ihr Übriges zu dieser misslichen Lage beigetragen.

Neue Jobs, neue Arbeitsmodelle

Bezüglich der Ansprüche auf die Arbeitswelt sehen Forscher die Herausforderung für Arbeitgeber, flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice oder globale Workations anzubieten – denn diese sind für die Generation Alpha wahrscheinlich bereits eine Selbstverständlichkeit. Noch vielmehr wird es darum gehen, Arbeitsplätze zu schaffen, die mit hochmoderner Technik ausgestattet sind und kreative sowie kollaborative Arbeitsweisen fördern.

Denn angesichts der raschen technologischen Entwicklungen ist auch die Frage relevant, welche Berufe die Alphas ergreifen werden. Viele der heute gängigen Jobs könnten durch Automatisierung und KI überflüssig werden. Dies stellt das Bildungssystem vor die Aufgabe, die Alphas auf komplexe, kreative und zwischenmenschliche Tätigkeiten vorzubereiten, die nicht so leicht von Maschinen übernommen werden können.

Weichenstellungen erfolgen bereits

Social Media wird ein Schlüsselkanal bleiben, um die Generation Alpha zu erreichen und zu rekrutieren. Doch die Plattformen, die sie nutzen, könnten sich von denen unterscheiden, die heute populär sind. TikTok und möglicherweise noch unbekannte Netzwerke werden die Arenen sein, in denen sich die Alphas bewegen.

Die aktuelle Diskussion über die Generation Alpha und ihre zukünftige Rolle in der Arbeitswelt basiert zwar größtenteils auf Vermutungen, doch die Weichenstellung erfolgt jetzt. Unternehmen und Personalverantwortliche müssen agil bleiben, sich kontinuierlich anpassen und die Bedürfnisse dieser aufstrebenden Generation ernst nehmen. Die Zeit, sich darauf vorzubereiten, ist bereits angebrochen, denn die ältesten Alphas stehen kurz davor, ihre ersten beruflichen Schritte zu machen.

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