Wie vergangene Woche berichtet, feierte das jüngste Heimspiel des Circus-Theater Roncalli am letzten Freitag seine Premiere auf dem Kölner Neumarkt. Zum mittlerweile 21. Mal gastiert der fast ein halbes Jahrhundert alte Zirkusbetrieb in der Domstadt. Noch bis zum Sonntag, 26. Mai finden nahezu täglich zwei Veranstaltungen statt; lediglich montags und dienstags holt die Crew ein wohlverdientes Wochenende nach.
Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Funk oder Fernsehen wollten sich jedoch nicht länger gedulden: Zum Auftakt in Köln fanden so unter anderem NRW-Innenminister Herbert Reul, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die lokale Kultband Bläck Föös, die RTL-Moderatoren Katja Burkhard und Wolfram Kons, RnB Sänger Noel André, N-TV Moderatorin Mara Bergmann, die Kandidaten der aktuellen „Germany's Next Top Model"-Staffel Felice, Alexandra, Lea, Leonie und Dominic, Reality TV-Star Nicolas Puschmann, Kölner Top Gastronom Tom Thomas, die Content Creator Kristina Yantsen, Lourene Goll, Ravi Walia, Mariele Halbe, Künstler Björn Heuser, Kunstmaler Adam Karamanlis, PR Managerin Tessa Saueressig, Moderator Thorsten Schorn, Schauspielerin Olivia Klemke, Sommelier Kosmas Nikolaou, Shippeo SDR Nektarios Papadopoulos, "Die Höhle der Löwen"-Moderator Amiaz Habtu oder Leadership-Expertin Ursula Vranken den Weg in den festlichen Zeltpalast.
Einstieg mit Seitenhieb
Ehrensache, dass Zirkusdirektor Bernhard Paul das Publikum zur Premiere persönlich begrüßt hat. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei Henriette Reker zuteil: Der 77-jährige erinnerte daran, dass das von Wien bis New York eingespielte Geld des Circus-Theater Roncalli für Steuereinnahmen in der Rheinmetropole sorgt. Und doch „kämpfen wir darum, dass wir hier spielen dürfen", gab Paul eingangs zu bedenken - es ist nicht das erste Mal, dass mangelnde Unterstützung seitens der Stadtverwaltung moniert wird.
Im Anschluss stand beeindruckende Unterhaltung allerdings ganz und gar im Mittelpunkt: Die neue Show "ARTistART" baut inhaltlich auf dem vorherigen Programm auf und war bislang lediglich in Recklinghausen zu sehen; das Heimspiel in Köln ist also erst der zweite Tourstopp.
Künstler inspirieren Künstler
Das Schaffen großer Künstler außerhalb der Manage stand den Darbietungen in ihrem Inneren dabei teilweise Pate: Andrey Romanovski, der auch beim Roncalli-Intermezzo in New York mit von der Partie war, verdeutlichte beim Verschwinden in einer schmalen Röhre den vorher in Aussicht gestellten Keith-Harring-Einfluss. Die Adem Crew hingegen wurde im Vorfeld mit "energiegeladenen Breakdance-Choreographien" angekündigt – dass sie obendrauf eine mitreißende Geschichte rund um einen missglückten Museumsraub erzählt, war für viele Zuschauer eine willkommene Kirsche auf dem Kuchen.
In den Zuschauerreihen ist die Spannung stets am höchsten, wenn sich Artisten in die oberen Etagen des Zeltpalastes wagen. Julia und Dmytro zum Beispiel bilden das Duo Turkeev, das bereits im weltberühmtem Cirque du Soleil zu sehen war und Köln dementsprechend fachmännisch verzaubert: Gemeinsam erzählen die beiden allein durch ihre imposante Luftakrobatik eine einfühlsame Liebesgeschichte, die am Freitag mit großem Publikumszuspruch belohnt wird.
Weiterer Höhepunkt des Premierenabends war das Comeback von Lili Paul-Roncalli, der jüngsten Tochter des Direktors. In den acht Jahren, seit sie zuletzt Teil des tourenden Ensembles war, konnte sie unter anderem die 13. Staffel des RTL-Formats "Let's dance" gewinnen. Auch in der Manege überzeugt die 25-jährige durch anmutige Körperkontrolle und legte eine einnehmende Kontorsionsperformance auf und an einem Billardtisch hin.
Clowns und Comedy, Akrobatik und Musik, zahllose liebevoll inszenierte Details: Letztlich sollte "ARTistART" erlebt und nicht im Detail nacherzählt werden. Am Ende des Premierenabends jedenfalls wurde das Roncalli-Ensemble aus gutem Grund mit stehenden Ovationen vom Publik verabschiedet!
Nachdem die letzte Vorstellung in Köln im späten Mai über die Bühne geht, zieht der talentierte Tross im Rahmen der laufenden Tournee für mehrwöchige Gastspiele weiter nach Krefeld, Ludwigsburg, Wien, Innsbruck und Graz.
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