E-Mobilität
Nicht mehr nur für Kunden: Ikea will über 1.000 Ladestationen für E-Autos errichten

| Redaktion 
| 11.03.2024

Großoffensive: Der Möbelriese will in den kommenden Jahren an allen deutschen Standorten Ladestationen installieren

Der schwedische Möbelkonzern Ikea startet in Deutschland eine Initiative zum Ausbau von Elektrofahrzeug-Ladestationen. An allen 54 Standorten im Land sollen bis zum Jahr 2028 mehr als 1000 Ladepunkte entstehen. Der Beginn der Umsetzung ist bereits für dieses Jahr geplant, wie die Bild-Zeitung aus Unternehmenskreisen erfahren haben will.

In einer Stellungnahme gegenüber dem Medium bekräftigte Ikea sein Engagement für die Förderung der Elektromobilität in Deutschland. Walter Kadnar, Chef von Ikea Deutschland, betonte das Ziel des Unternehmens, den Menschen nachhaltige Entscheidungen zu erleichtern und somit ihren Alltag zu verbessern. Aktuell ist die Verfügbarkeit von Ladesäulen in Deutschland noch unzureichend; laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) verfügen 48 Prozent der Gemeinden über keine einzige Ladesäule, und in acht von zehn Gemeinden fehlen Schnellladestationen.

Start im kommenden Jahr

Für die Realisierung des Projekts arbeitet Ikea mit dem norwegischen Ladesäulen-Anbieter „Mer“ zusammen. Die ersten Standorte, die Anfang 2025 mit der neuen Infrastruktur ausgestattet werden, umfassen Filialen in Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Freiburg, Kaarst (bei Düsseldorf) und Mannheim. Die geplanten Schnellladestationen, die mit Leistungen zwischen 50 und 400 kW ausschließlich Ökostrom liefern, werden auch außerhalb der Geschäftszeiten zugänglich sein.

Gratis-Laden ist dann Geschichte

Eine Änderung gegenüber der bisherigen Praxis ist, dass Ikea für das Laden von Elektrofahrzeugen künftig Gebühren erheben wird, um dem Missbrauch der Lademöglichkeiten durch Nicht-Kunden entgegenzuwirken. Eine Sprecherin des Unternehmens erklärte, das Angebot ziele nicht mehr ausschließlich auf Ikea-Kunden ab, sondern stehe allen E-Autofahrern zur Verfügung, wobei die Preise dennoch erschwinglich bleiben sollen. Die neuen Ladestationen sollen zudem deutlich schneller als die bisherigen 200 Ikea-Ladesäulen sein.

Mit dieser Offensive reiht sich Ikea in die Gruppe von Handelsunternehmen ein, die ihre Parkplätze verstärkt mit Lademöglichkeiten ausstatten wollen, darunter auch Discounter und Supermarktketten wie Aldi, Edeka und Lidl. Diese Bemühungen stoßen jedoch oft auf bürokratische Hürden, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) berichtet.

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