DIGITALE UNTERNEHMENSGRÜNDUNG
Sei 2024 dein eigener Chef: Wie gründet man ein ortsunabhängiges und papierloses Unternehmen?

Neues Jahr, neue Vorsätze. Neben den üblichen Verdächtigen, wie mehr Sport treiben oder besser auf sich achten, ist es 2024 an der Zeit, den Traum vom eigenen Unternehmen zu verwirklichen. Leider ist die Gründung eines Unternehmens in vielen Ländern schwierig und zeitaufwendig. Ein Gastbeitrag von Mats Kuuskemaa, Deutschland-Chef von e-Residency.

Doch es gibt eine effektive Lösung: das estnische e-Residency-Programm. Der Traum von der legalen Unternehmensgründung innerhalb der EU kann so kostengünstig, schnell und komplett digital verwirklicht werden.

Schnell, einfach, ortsunabhängig

15 Minuten und 33 Sekunden. Das ist der Weltrekord für die Gründung eines Unternehmens aus der Ferne, den der österreichische Unternehmer Dominik Panosch, Inhaber der digitalen ID von e-Residency, auf der Bühne der London Tech Week 2022 aufstellte. Die zeitaufwendigste Aufgabe in diesem Prozess war die Wahl eines Firmennamens. Es war nicht notwendig, ein physisches Büro aufzusuchen. Alle notwendigen Schritte konnten online durchgeführt werden. In Estland ansässige Personen können bereits seit 20 Jahren alle Unternehmensdienstleistungen digital in Anspruch nehmen, was eine 100-prozentige Standortunabhängigkeit ermöglicht. Unternehmer:innen, die nicht in Estland ansässig sind, erhalten seit zehn Jahren über e-Residency Zugang zu allen digitalen Dienstleistungen. e-Residency ist keine steuerliche Ansässigkeitsvoraussetzung, es gelten jedoch alle Freiheiten und Regeln der EAA für e-Residency.

Bei digitalen Prozessen - insbesondere in Deutschland - stellt sich schnell die Frage nach dem Datenschutz. Auch hier bietet Estland mit seinem e-Residency-Programm eine praktische Lösung, denn hier gilt das Prinzip der Transparenz. Gleichzeitig bleibt jede:r in Estland, egal ob Bürger:in oder e-resident, Eigentümer seiner eigenen Daten. Es ist jederzeit online einsehbar, wer, wann und von welcher Behörde persönliche Inhalte angefordert hat. Greift zum Beispiel ein Polizeibeamter ohne ersichtlichen Grund auf persönliche Daten zu, kann die betreffende Person den Zugriff in Frage stellen.

Fehlt es an einer Rechtfertigung, hat dies für den Beamten Konsequenzen bis hin zur Entlassung. Auch der allgemeine Zugang zu einer Vielzahl von Informationen lässt sich einschränken. So kann z. B. bei Gesundheitsdaten individuell entschieden werden, ob die persönlichen Daten allen Ärztinnen und Ärzten oder nur dem Hausarzt zugänglich sein sollen.

Sobald der Regierung Informationen über Bürger:innen vorliegen, speichern sie diese zentral und verwalten sie gemeinsam mit allen Behörden. Die Anforderung der Daten erfolgt also nur einmal. So verwenden Behörden beispielsweise ein Passfoto, das einmal über ein Formular eingereicht wurde, für alle weiteren Dokumente oder Ausweise. Bei proaktiven Anfragen von Behörden genügt oft eine Bestätigung, dass alle Angaben korrekt sind.

Ein bewährtes Erfolgsmodell

Das e-Residency-Programm ist eine weltweite Erfolgsgeschichte. Warum? Weil es die einzige Regierungsinitiative ist, die eine 100-prozentig ortsunabhängige Möglichkeit bietet, Geschäfte zu machen, während sich Ihr Unternehmen rechtlich in der EU befindet. Seit dem Start des Programms werden jedes Jahr 20 Prozent der neuen estnischen Unternehmen im Rahmen von e-Residency gegründet, und während Estland für die höchste Anzahl an Start-ups pro Kopf als das europäische Silicon Valley bekannt ist, werden 30 Prozent der estnischen Start-ups von e-residents gegründet oder mitbegründet. Bei einer Einwohnerzahl von knapp 1,3 Millionen hat Estland mittlerweile mehr als 110.000 e-residents aus über 180 Ländern der Welt, darunter fast 7.000 e-residents, die in Deutschland leben.

Nicht zuletzt ist die Gemeinschaft der e-residents ein starkes Netzwerk zukunftsorientierter, digital versierter globaler Unternehmer:innen, die sich auf verschiedenen Plattformen gegenseitig unterstützen. Hier sind einige Beispiele, wie e-Residency für einige Gründer:innen funktioniert. Sabrina Renz bietet Unternehmerreisen nach Estland, HR Interim Management, Private-Equity-Beratung und Consulting im Bereich Entrepreneurship an. Sie ist sogar nach Estland gezogen. Sie sagt: "Die Einfachheit des estnischen Systems war ein echter Wendepunkt für mich. Als ich in Deutschland ein Unternehmen gründete, musste ich vier Monate warten, bis es offiziell registriert war und ich meine Dienstleistungen anbieten konnte. Mit e-Residency of Estonia war mein Unternehmen innerhalb von zwei Wochen startklar." Luke Seelenbinder, Inhaber eines IT-Beratungsunternehmens, fügt hinzu: "Das Programm gibt mir berufliche Freiheit, da ich mein Unternehmen von überall aus der Welt aus führen und ausbauen kann.“

e-Residency fördert die Vernetzung durch regelmäßige Meet-ups für Gründer:innen. Webinare bieten Informationen zu Themen wie globale Versicherungen oder spezifische Tipps zur Unternehmensstrukturierung. Das e-Residency Team selbst organisiert regelmäßige Treffen für bestehende und zukünftige e-residents. Ein digitaler Marktplatz kann wie ein App-Store genutzt werden, um nach häufig benötigten Dienstleistungen wie Buchhaltung, Steuerberatung oder Personalvermittlung zu suchen.

Wenn Sie im neuen Jahr den Mut haben, Ihre gute Geschäftsidee in den Traum der Unternehmensgründung zu verwandeln, dann war es noch nie so einfach. e-Residency bietet hierfür eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit mit wenigen bürokratischen Hürden. Mit effizienten und nutzerorientierten Strukturen bietet das Programm eine Rundum-Betreuung. So kann das Jahr 2024 der Beginn einer großen unternehmerischen Reise sein, die weit über die üblichen guten Vorsätze hinausgeht.

Lesen Sie dazu auch gerne das LEADERSNET-Interview mit Katrin Vaga, Head of PR bei e-Residency. 

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