Soziale Ungleichheit: Oxfam fordert Vermögenssteuer

| Redaktion 
| 15.01.2024

Mit einem aktuellen Bericht findet Oxfam eine klare Antwort auf die Frage, ob die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, fordert die Vereinigung das Eingreifen der Politik.

Zum Start des World Economic Forum in Davos hat die karikative Vereinigung Oxfam einen Bericht namens „Inequality Inc." vorgelegt, der sich der sozialen Ungerechtigkeit annimmt. Die am prominentesten präsentierte Erkenntnis daraus: Innerhalb der letzten drei Jahre konnten die fünf reichsten Menschen der Welt ihr Vermögen von 405 auf 869 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln. Im selben Zeitraum haben die ärmsten 60 Prozent der Menschheit (4,77 Milliarden Personen) zusammengerechnet wiederum 20 Milliarden US-Dollar an Vermögen eingebüßt.

Auch die fünf wohlhabendsten Deutschen konnten ihr Gesamtvermögen seit 2020 demnach von 89 auf rund 155 Milliarden US-Dollar hochschrauben. Laut Oxfam entfallen zudem 41,1 Prozent des gesamten Finanzvermögens in Deutschland auf das reichste Prozent der Bevölkerung; global betrachtet liegt dieser Wert sogar bei 43 Prozent. Addiert man alle Milliardäre der Erde zusammen, wuchs ihr Vermögen in den letzten drei Jahren um sagenhafte 3,3 Billionen US-Dollar.

Oxfam rechnet vor

Als Reaktion auf diese Ergebnisse liefert Serap Altinisik einen im Kern wohlbekannten Vorschlag: „Wir brauchen eine Besteuerung hoher Vermögen, damit auch die Superreichen ihren gerechten Beitrag zum Gemeinwohl leisten", resümiert die geschäftsführende Vorsitzende von Oxfam Deutschland. Ihre Vereinigung fordert die Regierung auf, die soziale Kluft auf diese Weise „schnell und radikal" zu verringern und die neuen Steuereinkünfte in Bildung, Gesundheit, Klimaschutz oder die Unterstützung einkommensschwacher Länder zu investieren.

Konkreter schlägt Oxfam vor, dass Vermögen von über fünf Millionen US-Dollar mit zwei Prozent versteuert werden. Für ein Vermögen von 50 Millionen US-Dollar sollen drei Prozent fällig werden, ehe eine fünfprozentige Steuer auf Vermögen erhoben würde, die eine Milliarde US-Dollar überschreiten. Die Organisation rechnet damit, dass mit dieser zusätzlichen Belastung für lediglich 0,24 Prozent der deutschen Bevölkerung (etwas über 200.000 Personen) allein hierzulande mehr als 85 Milliarden Euro generiert werden könnten.

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