Mit Motto oder bestimmtem Anlass (ver)kauft es sich grundsätzlich besser. Deshalb fällt es vermutlich leicht, den Veganuary – ein Kofferwort aus vegan und der englischen Bezeichnung für den Januar – als pfiffige Idee einer Marketingabteilung abzutun, durch die ein weiteres saisonales Ereignis zur Absatzsteigerung aus dem Hut gezaubert werden soll.
Tatsächlich handelt es sich bei Veganuary allerdings um eine bereits 2014 ins Leben gerufene gemeinnützige Organisation, bei der das Ideal klar im Vordergrund steht: Während Unternehmen durch den Monat im Zeichen des Veganismus zu einer Erweiterung ihres rein pflanzlichen Angebots angehalten werden sollen, dient er Endverbrauchern als Anschub, vier Wochen lang auf tierische Produkte zu verzichten – selbstverständlich in der Hoffnung, dass die anfängliche Entbehrung mittelfristig zur Überzeugung wird. Insgesamt soll der Ernährungsstil öffentlich sichtbarer gemacht werden.
Einstieg einfach gemacht
„Der Veganuary ist einflussreicher Motivator und kraftvoller Beschleuniger für die Transformation unserer Ernährung. Diesen Januar sind unsere Kampagne und das Thema reichweitenstärker und sichtbarer denn je - wir werden erneut Millionen Menschen erreichen und dazu motivieren, es über kurz oder lang rein pflanzlich zu probieren", erklärt Christopher Hollmann, Leitung Veganuary Deutschland.
Einer YouGov-Umfrage zufolge haben neun Prozent der Erwachsenen in Deutschland den letztjährigen Aktionsmonat genutzt, um sich mit einem veganen Speiseplan anzufreunden. Es gibt zahlreiche gesundheits-, klima- und vor allem natürlich tierwohlbezogene Argumente, die dafür sprechen – und das Team von Veganuary selbst möchte den Einstieg so einfach wie möglich für alle Interessierten gestalten.
Zu diesem Zweck gibt die offizielle Homepage der Kampagne die Chance zur kostenlosen Anmeldung für einen täglichen Newsletter, der insbesondere die ersten veganen Einkäufe und Kochversuche unkomplizierter gestaltet. Auch prominente Verfechter tierproduktfreier Ernährung wie Joaquin Phoenix, Venus Williams oder Bryan Adams lassen sich dabei in ihre persönlichen Rezeptbücher schauen.
Veganuary: Wer ist dabei?
Gleichzeitig wird es Veganern und solchen, die es noch werden wollen, im Januar keinesfalls an Unterstützung durch namhafte Unternehmen mangeln. Darunter schließen sich zahlreiche Handels- und Restaurantketten an, um der Kundschaft im Veganuary teils besondere Angebote schmackhaft zu machen. Eine kleine Auswahl:
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Das Münchner Startup Happy Ocean zeichnet für „Happy Shrymps“ verantwortlich, wobei es sich um Garnelen auf Sojabasis handelt. Dank einer Kooperation mit der Deutschen Bahn dürfen auch Zugreisende zwei vegane Alternativen zu bekannten Fischgerichten kosten
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Auch Supermarkt-Ketten wie Netto Marken-Discount oder EDEKA beteiligen sich am Veganuary. Während erstere über 350 Alternativen zu üblicherweise tierprodukthaltigen Waren anbieten, stellen letztere unter anderem ihre Eigenmarken extra in den Mittelpunkt. Aldi, Penny, Rewe und weitere bieten ebenfalls mitunter neue Produkte an
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Die Rügenwalder Mühle nutzt den Veganuary für eine umfangreiche Kampagne, die zudem das zehnjährige Jubiläum der eigenen fleischfreien Sortimentssparte feiert
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Beliebte Fast-Food-Anlaufstellen servieren oder liefern ihrer Zielgruppe spezielle Gerichte zum Aktionsmonat: Domino's lockt mit der „Vegan Chicken Döner Pizza", Pizza Hut Deutschland hat beispielsweise die „Vegan Thu'n'a Pizza" im Angebot und Burger King brät Gästen einen veganen „Veggie King Deluxe"
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Apropos liefern: Der Kochbox-Anbieter Hellofresh bietet zum Anlass eigene Veganuary-Gerichte an; auch Flaschenpost, Wolt oder Lieferando sind mit Specials und vergünstigten Vegan-Produkten an Bord
- An der Promi-Front konnten Stefanie Giesinger, Mina Tander, Maria Clara Groppler und Helge Mark Lodder als neue Veganuary-Testimonials gewonnen werden. Sie gesellen sich zu bisherigen Unterstützenden wie zum Beispiel Timo Hildebrand, Alex Flohr, Kerstin Landsmann, Elena Carrière, Marie von den Benken oder Ünsal Arik
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