Vorweihnachtlicher Geldsegen für den deutschen Werbemarkt

| Redaktion 
| 18.12.2023

Die vorweihnachtliche Marketing-Welle spült Millionen in die leidgeplagten Werbekassen nahezu sämtlicher Medienkanäle. Lediglich ein chronisches Sorgenkind widersetzt sich dem Trend, der der Branche einen versöhnlichen Jahresabschluss in Aussicht stellt.


Wie Horizont unter Berufung auf den Hamburger Werbeforscher Nielsen berichtet, sind im November Brutto-Investitionen von 3,95 Milliarden Euro in den deutschen Werbemarkt geflossen. Davon entfallen demnach allein 2,1 Milliarden Euro auf TV-Werbung, was einen Anstieg um vier Prozent im Vorjahresvergleich darstellt. Der Beitrag ordnet ein, dass dieser überschaubar scheinende Sprung in Relation zu werbeschwachen Monaten wie Januar, Juli August eine Verdopplung der getätigten Investitionen bedeutet. Für die TV-bezogenen Ausgaben der Werbekunden stellt es zudem den ersten Anstieg 2023 dar.

Ganz und gar raketenhaft gingen die Investitionen im November jedoch im Bereich der Außenwerbung durch die Decke: Wo im Oktober lediglich 300.000 Euro zu verbuchen waren, stehen einen Monat später 348 Millionen Euro, was selbst gegenüber dem direkten Vorjahres-November ein Plus von beachtlichen 21 Prozent ist.

Die Radiowerbung (235 Millionen Euro, 15 Prozent mehr als 2022) und online geschaltete Anzeigen (mindestens 450 Millionen Euro, etwa vier Prozent mehr als im Vorjahr) tragen laut Nielsen ebenso wie Kinowerbung (12 Millionen Euro, acht Prozent mehr als 2022) zum positiven Trend bei.

Sorgenkind Print

Für alle Freunde des bedruckten Papiers, die sich bis hierher „Vielleicht wurden Printmedien ja gar nicht berücksichtigt..." gedacht haben: Leider doch. Dabei gibt es nicht nur negative Nachrichten zu vermelden, immerhin verbuchen Zeitungen für den November Brutto-Investitionen in Höhe von 532 Millionen Euro – eine Steigerung von mehr als einem Achtel im Vergleich zum Vorjahr.

Die Gesamtperformance der Print-Gattung legt insgesamt dennoch ein Plus von lediglich 4,2 Prozent vor. Grund ist die anhaltende Anzeigenkrise auf dem Feld der Publikumszeitschriften, die den Schnitt spürbar nach unten zieht. Monat für Monat sind die getätigten Ausgaben in diesem Segment zurückgegangen, woran selbst der sonst so werbestarke November nichts ändern konnte. Ganz im Gegenteil: Ein Minus von 9,2 Prozent gegenüber 2022 dürfte den verbliebenen Fans gedruckter Fachmagazine weitere Sorgenfalten auf die Stirn zaubern.

Mit dem erfolgreichen November haben Unternehmen nun mehr als 30 Milliarden Euro in Werbung für den deutschen Markt und in diesem Jahr investiert. Das sind 0,6 Prozent weniger, als 2022 um diese Zeit zu verzeichnen waren.

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