Wenn Schlafmangel dem Geschäft schadet

| Redaktion 
| 20.11.2023

Unternehmertum hält wach – doch wer Schlaf vernachlässigt, schadet womöglich nicht nur der eigenen Gesundheit. Expertin Lea Feder erläutert Probleme und weist auf konstruktive Stellschrauben hin.


Lea Feder ist Unternehmerin, ehemalige Leistungssportlerin, angehende Ärztin und Repräsentantin der „Way to Win-Methode“. Zusammen mit einem Expertenteam vermittelt sie Erkenntnisse aus Medizin, Sport und Bioinformatik, die Menschen zu einer höheren Leistungsfähigkeit samt verbesserter Widerstandsfähigkeit gegen Belastungen verhelfen sollen.

Ihre Consulting-Leistungen fokussieren sich auf Ernährung, Bewegung und Stressmanagement. Dabei wiederum legt Feder ein Augenmerk auf einen eigentlich absolut naheliegenden und doch allzu oft vernachlässigten Faktor: „Die Kraft eines guten Schlafs darf nicht unterschätzt werden“ erinnert sie und führt aus, dass sie im Laufe ihrer Karriere oft genug erleben konnte, „wie sich Schlafmangel in Echtzeit auf Entscheidungen und Leistungen auswirkt.“

Schlechter Schlaf, schlechte Entscheidungen

Sie stellt heraus, dass es gerade für Unternehmer nicht nur um das persönliche Wohlbefinden geht, schließlich könne „fehlender Schlaf auch bares Geld kosten“. Feder beruft sich auf eine Anekdote des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, der einst zu Protokoll gegeben haben soll, dass ihm seine größten Fehler unter dem Einfluss von Schlafentzug unterlaufen sind.

Was grundsätzlich plausibel klingt: Zu lange Phasen ohne angemessene Erholung beschränken den analytischen Blick auf Zusammenhänge und sorgen für emotionalere Reaktionen, wodurch sich im professionellen Kontext womöglich Spannungen ergeben. Gereiztes und unzugängliches Verhalten unter Führungskräften erweist sich im Wiederholungsfall schnell als Problem, das Mitarbeiter unter Umständen sogar zum Abwandern bewegt. Unter den dadurch entstehenden Personallücken leidet das Unternehmen abermals.

Routiniert abschalten

Lea Feder empfiehlt Menschen, die zu häufig zu wenig schlafen, vor allem die Etablierung einer abendlichen Routine. Wie in so vielen Bereichen ist die Wiederholung auch hier Schlüssel zum Erfolg: Das Gehirn soll einen bestimmten Ablauf zunehmend mit Schlaf assoziieren, weshalb diese Methode etwas Disziplin und Geduld erfordert. Durch das Festlegen fester Schlaf- und Aufstehzeiten dürfen sich selbst chronisch „angeschaltete“ Unternehmer eine Hilfe versprechen, wobei Feder die notwendige Einhaltung auch am Wochenende betont.

Neben der adäquaten Berücksichtigung der persönlichen Einschlafzeit weist sie auch auf den Aspekt Ernährung hin. Ein Blutzuckerspiegel ohne dramatische Schwankungen und leichte Mahlzeiten am Abend können wohlige Träume genauso begünstigen wie ein gewisses Maß an körperlicher Bewegung; idealerweise über den Tag verteilt. Mit Wearables lässt sich zusätzliches Wissen über das eigene Schlafverhalten gewinnen.

Auch die populären Powernaps können konstruktiv sein, verschaffen üblicherweise allerdings einen eher kurzen Aufwind und eigenen sich deshalb kaum als Ausgleich zur regelmäßigen Bettruhe. Wer sich standardmäßig auf „gelegentliches Ausschlafen oder ein schnelles Nickerchen" verlässt, darf demnach kaum erwarten, seine volle Leistungsfähigkeit abzurufen – ob Unternehmer oder nicht.

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