Oliver Zipse: Vertrag als BMW-Chef soll bis 2026 verlängert werden

Nach einem Bericht des Handelsblatts habe der Münchener Autokonzern entschieden, den aktuellen Vorstandschef, Oliver Zipse, noch bis 2026 im Amt zu lassen. Der Aufsichtsrat geht damit weiter als üblich.

Gemäß Informationen aus Unternehmenskreisen, die dem Handelsblatt vorliegen, steht die vorzeitige Verlängerung des Vertrags von Manager Oliver Zipse um weitere zwei Jahre auf der Tagesordnung der kommenden Aufsichtsratssitzung. Es wird erwartet, dass der 59-Jährige demnach bis Sommer 2026 seine Position an der Spitze des Automobilherstellers BMW beibehält.

Die vorzeitige Vertragsverlängerung wird als Zeichen des Vertrauens seitens der Großaktionäre aus der Familie Quandt betrachtet, die etwa die Hälfte der Stimmrechte bei BMW kontrollieren. Auch die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sollen die Entscheidung unterstützen.

Vertragsverlängerung über Altersgrenze hinaus

Mit der Verlängerung von Zipses Vorstandsvertrag um zwei Jahre ginge der Aufsichtsrat weiter als üblich: In der Regel erhalten Vorstandsvorsitzende nach ihrem 60. Lebensjahr nur eine zusätzliche Amtszeit von einem Jahr. BMW hat bislang keine öffentliche Stellungnahme zur Personalie abgegeben.

Oliver Zipse übernahm den Posten des CEO bei BMW im Jahr 2019 von seinem Vorgänger Harald Krüger, der vorzeitig zurückgetreten war. In seiner bisherigen Amtszeit hat Zipse Maßnahmen wie den Verkauf von Mobilitätsdiensten und die Expansion des Chinageschäfts umgesetzt.

Ehrgeizige Ziele: BMW spreche von „Neuer Klasse“

„Sie investieren in ein Unternehmen mit ambitionierten Zielen. Und Sie können sich darauf verlassen: Wir setzen unsere Vorhaben um – fokussiert und entschlossen. Kurz-, mittel- und langfristig. Jedes Jahr neu.“ So formulierte Zipse es in seiner Rede auf der BMW Hauptversammlung im Mai 2023.

Laut Handelsblatt-Bericht zielen die Hauptziele von BMW in den kommenden Jahren vor allem auf das größte Projekt ab: die Einführung der "Neuen Klasse", einer neu gestalteten Elektrobaureihe, die ab 2025 auf den Markt kommen soll.

Die Herausforderung bestehe darin, dies aus den laufenden Geschäftseinnahmen zu finanzieren, während BMW in wichtigen Absatzmärkten wie China und Europa einem zunehmenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt ist. Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Mercedes und Audi hatte BMW bislang kein konkretes Datum für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor genannt.

Nachfolge für BMW-CEO bislang ungeklärt

Laut dem Handelsblatt stehen mehrere Kandidaten für die Nachfolge von Oliver Zipse als BMW-CEO zur Debatte. Milan Nedeljkovic, der derzeit Produktionsvorstand ist, wird als ein vielversprechender Anwärter betrachtet, da er bereits das Ressort leitet, das für künftige BMW-CEOs von Bedeutung ist.

Joachim Post, der Einkaufsvorstand, bringe umfangreiche Erfahrung im Konzern mit und hat erfolgreich Produktionsanläufe in China geleitet.

Ilka Horstmeier, die Personalchefin seit 2019, verfüge über eine beeindruckende Laufbahn, einschließlich der Leitung des wichtigsten deutschen Werks und der Verantwortung für die Produktion von Elektroantrieben und Achsen.

Oliver Zipses Agenda für die kommenden Jahre bei BMW umfasse nun die Fortsetzung des Elektrokurses, die Digitalisierung des Geschäfts und die Sicherung der Profitabilität, bei gleichzeitig steigendem Wettbewerb, insbesondere von chinesischen Konkurrenten.

Zudem könnte BMW in den kommenden Jahren einen Vorstandsumbau planen, da die Anforderungen für den CEO-Posten die Leitung von zwei Vorstandsressorts vorsehen, was bisher von den potenziellen Nachfolgern Nedeljkovic, Post und Horstmeier nicht erfüllt worden sei.

Der ausführliche Handelsblatt-Bericht ist hier verfügbar.

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