Sie hätte die ideale Kombination aus Geschäftsidee und Wissenschaft werden können: Die "Titan". Das beeindruckende Tauchboot, war für aufregende Tauchexpeditionen in die Tiefen der Ozeane konzipiert und hätte Passagiere zum beeindruckenden Wrack der Titanic bringen sollen. Diese Innovation und die damit verbundenen Pläne fanden allerdings ein jähes und folgenschweres Ende und mit diesem werden auch zahlreiche Unwahrheiten bezüglich des U-Boots aufgedeckt.
Wie der Business Insider berichtet, hat "Titan" lediglich 13 anstelle der besagten 90 Tauchgänge zum Wrack der Titanic erfolgreich absolviert, heißt es in der von einem potenziellen Passagier unterzeichneten Verzichtserklärung. Das bedeutet, dass das experimentelle Tauchboot möglicherweise eine geringe Erfolgsquote von lediglich 14 Prozent vorweisen konnte.
Mängel in der Konstruktion
Das Unternehmen OceanGate gab an, mehr als 14 Expeditionen und rund 200 Tauchgänge im Pazifik, Atlantik sowie dem Golf von Mexico mit zwei Tauchbooten durchgeführt zu haben. Schließlich fand die erste erfolgreiche Expedition zur Titanic im Jahr 2021 statt. Seit der tragischen Implosion der "Titan", die fünf Opfer forderte, tauchen aber immer wieder Berichte über Mängel an der Konstruktion auf. Auch Rob McCallum, Berater des Unternehmens, hat bereits 2018 Sicherheitsbedenken gegenüber CEO Stockton Rush geäußert. Der verunglückte CEO soll aber sämtliche Warnungen und Ratschläge abgetan haben.
In der Verzichtserklärung heißt es unter anderem, dass das U-Boot "aus Materialien gebaut wurde, die bisher nicht häufig für bemannte Tauchboote verwendet wurden." Aber auch der Mitgründer des Unternehmens Guillermo Söhnlein, versicherte gegenüber BBC News, dass das U-Boot einem langwierigen und strengen Testprogramm unterzogen wurde und es "sehr robust" ist.
Passagierberichte und Testphasen
Glaubt man allerdings Brian Weed, einem ehemaligen Passagier, dann sieht die Sachlage ein wenig anders aus. Im Gespräch mit Business Insider erklärte er, dass das U-Boot bei einem Testtauchgang im Jahr 2021 versagt hat, weil seine Schubdüsen nicht mehr funktioniert haben. Damals schon saß er schließlich mehr als zwei Stunden lang unter Wasser in dem Tauchboot fest und kam nie tiefer als 100 Fuß (30 Meter).
Außerdem wurde bei weiteren Tests des U-Boots in der Deep Ocean Test Facility in den USA festgestellt, dass der Rumpf aus Kohlefaser in geringerer Tiefe bereits "Anzeichen von zyklischer Überanstrengung zeigt", heißt es weiters. OceanGate musste daraufhin die geplanten Tauchgänge zur Titanic in den Jahren 2018, 2019 und 2020 streichen. Rückblickend betrachtet könnte gesagt werden, dass die Tragödie wohl durch mehr Umsicht und Sicherheitsmaßnahmen verhindert hätte werden können.
www.oceangateexpeditions.com
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