Deutsche unterstützen Unternehmen, die Geflüchtete einstellen

Umfrage von Konzern-Netzwerk zeigt die potentiellen wirtschaftlichen Vorteile für Unternehmen durch die Integration von Geflüchteten auf.

Mehr als ein Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist die Bevölkerungsgruppe der in Deutschland lebenden 1,2 Millionen Geflüchteten um eine weitere Million vertriebene Ukrainer:innen gewachsen. Nie zuvor war die Notwendigkeit so groß, Geflüchtete darin zu unterstützen, Arbeitsplätze zu finden.

Deutschland folgt europäischem Trend

In diesem Zusammenhang hat die Tent Partnership for Refugees (Tent) – ein globales Netzwerk aus über 300 Konzernen, das sich für die wirtschaftliche Integration von Geflüchteten einsetzt – am Dienstag Daten für Deutschland aus ihrer europaweiten Umfrage veröffentlicht, in der die Einstellung von Konsument:innen gegenüber Markenunternehmen, die Geflüchtete einstellen, analysiert wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass sich auch bei deutschen Verbraucher:innen der europäische Trend zur Unterstützung der Anstellung von Geflüchteten bestätigt.

Tent ist der Überzeugung, dass Unternehmen sich in einer einzigartigen Position befinden, um Geflüchteten durch Einstellung, Ausbildung oder Betreuung zu helfen. Dadurch können sie eine entscheidende Rolle dabei spielen, geflüchteten Menschen einen Neuanfang zu ermöglichen.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage

  • Die Umfrage zeigt, dass 53 Prozent der deutschen Verbraucher:innen eher bereit sind, Marken zu kaufen, die Geflüchtete einstellen. Nur zehn Prozent sind weniger bereit, dies zu tun. Das zeigt, dass mehr als fünfmal so viele Verbraucher:innen Marken unterstützen, die entsprechende Maßnahmen ergreifen. In Deutschland ist die Unterstützung der Verbraucher:innen für Marken, die Geflüchtete einstellen, um zwei Prozentpunkte höher als der Durchschnitt der sieben analysierten europäischen Länder.
  • Die Unterstützung deutscher Verbraucher:innen für Unternehmen, die Geflüchtete einstellen, übertrifft sogar die Unterstützung für Unternehmen, die Geld für flüchtlingsbezogene Zwecke spenden. Hier zeigt sich eine signifikante Veränderung gegenüber früheren Umfragen von Tent unter europäischen Verbraucher:innen, welche eine wesentlich höhere Unterstützung für Marken zeigten, die Geld spenden (44 Prozent).
  • Wie in ganz Europa zeigen auch in Deutschland Verbraucher:innen aller Altersgruppen starke Unterstützung für Unternehmen, die Geflüchtete einstellen. Insbesondere innerhalb der Generation X (50 Prozent) und der Baby-Boomer (54 Prozent) wird der europäische Durchschnitt hinsichtlich einer positiven Konsumenteneinstellung um vier bzw. zwei Prozentpunkte übertroffen.
  • Deutsche Verbraucher:innen aller politischen Richtungen unterstützen Unternehmen, die Geflüchtete einstellen. Selbst diejenigen, die sich als konservativ bezeichnen, unterstützen mit großer Mehrheit Unternehmen, die Geflüchtete einstellen. Denn sie erkennen an, dass Geflüchtete, wenn sie arbeiten, Steuern zahlen und nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Die Ergebnisse in Deutschland zeigen einmal mehr eine positivere Stimmung gegenüber Marken, die Geflüchtete unterstützen, als in den anderen untersuchten Ländern. 49 Prozent der Verbraucher:innnen, die sich der Mitte zuordnen, würden eher bei Unternehmen kaufen, die Geflüchtete einstellen (zwei Prozentpunkte höher als der europäische Durchschnitt). 45 Prozent der konservativen Verbraucher:innen teilen diese Meinung (drei Prozentpunkte höher als der europäische Durchschnitt).

Unterstützung für Unternehmen bei Integration

Diese neuen Erkenntnisse ergänzen die bisherigen Forschungsergebnisse von Tent und belegen die wirtschaftlichen Vorteile für Unternehmen durch die Integration von Geflüchteten. Eine Tent-Forschungsstudie aus dem Jahr 2022, in der die Erfahrungen von 100 mittelständischen und großen deutschen Unternehmen, die Geflüchtete eingestellt haben, analysiert wurden, hat gezeigt, dass in Deutschland die Verbleibsquote von Geflüchteten höher ist. Zudem sind Unternehmen für alle Mitarbeiter:innen attraktiver und haben eine höhere Produktivität, wenn sie Geflüchtete einstellen.

"Die Einstellung von Geflüchteten hat viele Vorteile für die Unternehmen, die sie einstellen. Geflüchtete stehen jedoch oft vor großen Herausforderungen, wenn sie versuchen, einen Arbeitsplatz zu finden – Sprachbarrieren, fehlende soziale und berufliche Netzwerke, mangelndes Verständnis des lokalen Arbeitsmarktes und, insbesondere für ukrainische Flüchtlingsfrauen, höhere Belastungen bei der Kinderbetreuung und im Haushalt", sagte Christian Schmidt, Country Director Deutschland von Tent. "Die einzigartige Rolle von Tent besteht darin, Unternehmen dabei zu helfen, diese Barrieren abzubauen, damit sie Geflüchtete in großem Umfang einstellen können. Wir stehen bereit, die deutsche Wirtschaft bei ihren Bemühungen um die wirtschaftliche Integration von geflüchteten Menschen zu unterstützen."

www.tent.org

Der Tent-Wirtschaftsgipfel

Der europäische Tent-Wirtschaftsgipfel findet am 19. Juni in Paris anlässlich der "World Refugee"-Woche statt. Auf dem Wirtschaftsgipfel stellen große Unternehmen ihre fortgeschrittenen Initiativen vor, mit denen sie Zehntausende von Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Teilen der Welt einstellen und ausbilden werden.

Gastgeber des Gipfeltreffens sind Topmanager wie Jacob Aarup-Andersen, CEO von ISS, Dominika Bettman, CEO von Microsoft Polen, Ramon Laguarta, Vorsitzender und CEO von PepsiCo, Christophe Catoir, Präsident von Adecco, und Paul Polman, ehemaliger CEO von Unilever, gemeinsam mit Hamdi Ulukaya, CEO von Chobani und Gründer von Tent. Sie appellieren an große Arbeitgeber in ganz Europa, sich mit konkreten Maßnahmen für Geflüchtete einzusetzen.

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Der Tent-Wirtschaftsgipfel

Der europäische Tent-Wirtschaftsgipfel findet am 19. Juni in Paris anlässlich der "World Refugee"-Woche statt. Auf dem Wirtschaftsgipfel stellen große Unternehmen ihre fortgeschrittenen Initiativen vor, mit denen sie Zehntausende von Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Teilen der Welt einstellen und ausbilden werden.

Gastgeber des Gipfeltreffens sind Topmanager wie Jacob Aarup-Andersen, CEO von ISS, Dominika Bettman, CEO von Microsoft Polen, Ramon Laguarta, Vorsitzender und CEO von PepsiCo, Christophe Catoir, Präsident von Adecco, und Paul Polman, ehemaliger CEO von Unilever, gemeinsam mit Hamdi Ulukaya, CEO von Chobani und Gründer von Tent. Sie appellieren an große Arbeitgeber in ganz Europa, sich mit konkreten Maßnahmen für Geflüchtete einzusetzen.

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