Deutsche Unternehmen haben bezüglich Resilienz Nachholbedarf

Die "Global Crisis and Resilience Survey 2023" sieht beim Thema Krisenfestigkeit eine große Lücke zwischen Bewusstsein und Umsetzung.


Unternehmen versuchen sich zwar immer stärker gegen aktuelle und künftige Krisen zu wappnen, haben bei der Umsetzung von Programmen zur Resilienz aber Nachholbedarf. Zu dem Schluss kommt der "Global Crisis and Resilience Survey 2023" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, für den weltweit über 1.800 Entscheider:innen, darunter 132 in Deutschland, befragt worden sind.

Resilienz Revolution im Gange

Laut der Umfrage ist beispielsweise das Business Continuity Management in nur 19 Prozent der deutschen Unternehmen Teil eines Resilienzprogramms. Der globale Schnitt liegt dagegen bei 40 Prozent. "Die Studie belegt, dass die Resilienz-Revolution auf globaler Ebene längst in vollem Gange ist. Für viele deutsche Unternehmen gilt es jetzt aufzuschließen", sagt Jane He, Director und Expertin für Resilienz bei PwC Deutschland.

Die Liste an Herausforderungen wird länger: In Deutschland sorgen sich Führungskräfte mit Blick auf die kommenden zwei Jahre am meisten über Cyber-Angriffe, Unterbrechungen der Lieferketten und Personalmangel. Fast zwei Drittel der Unternehmen haben als Gegenmaßnahme ein integriertes Resilienzprogramm entwickelt. Doch nur jedes fünfte davon ist bereits wirklich vollständig integriert, wie die Untersuchung ausweist.

Nur halbherzige Wahrnehmung

Die Probleme der Widerstandsfähigkeit der Unternehmen gegen Krisen sind oft hausgemacht. In Deutschland werden laut PwC nur 22 Prozent der Programme von den CEOs unterstützt - elf Prozent weniger als im globalen Schnitt (33 Prozent). Fast jedes dritte Unternehmen hat zudem Probleme damit, ein Team mit den richtigen Fähigkeiten für den Bereich aufzubauen – nicht gut, um das Vertrauen der Stakeholder:innen zu behalten und Wert sowie Ruf zu schützen.

Neben einem klaren Commitment der Führungsetage Zugleich für Resilienz ist die Bedeutung technologiegestützter Ansätze hervorzuheben: Fast 60 Prozent der weltweit Befragten verlassen sich bei der kurzfristigen Stärkung der Resilienz auf Technologie. Dennoch klafft laut der Studie in vielen Unternehmen eine Lücke zwischen Bewusstsein und Umsetzungsgrad.

Unterschiede zwischen Branchen sichtbar

Am stärksten sind der Befragung zufolge Unternehmen aus Technologie, Medien und Telekommunikation aufgestellt. Dort betreiben bereits 28 Prozent integrierte Resilienzprogramme. Es folgen Gesundheitswirtschaft (24 Prozent), Energie, Versorgungsunternehmen und Rohstoffwirtschaft (24 Prozent) sowie Finanzdienstleister (22 Prozent). Das Schlusslicht bilden mit 19 Prozent Regierung und öffentlicher Dienst, heißt es.

www.pwc.de

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