Nach erfundenem Schumi-Interview: Funke feuert "die aktuelle"-Chefredakteurin

Anne Hoffmann leitete die Frauenzeitschrift seit 2009.

Als "Weltsensation" hat die aktuelle ein vermeintliches Interview mit der Formel-1-Legende Michael Schumacher beworben, das am 15. April in der Frauenzeitschrift veröffentlicht wurde. Es sei "das erste Interview" mit dem ehemaligen Rennfahrer nach seinem schweren Skiunfall Ende 2013. Seit dem wurde "Schumi" nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.

Der Haken an der Sache: Es handelt sich um kein wirkliches Interview, sondern um einen Text, der von einer Internetseite stamme, "die mit Künstlicher Intelligenz, kurz KI genannt, zu tun hat". Die Veröffentlichung hatte eine Welle der Empörung ausgelöst und zu einer Diskussion über journalistische Standards geführt. Dies hat jetzt auch für personelle Konsequenzen gesorgt. Die Funke Mediengruppe hat am Freitag mitgeteilt, dass sie sich mit "sofortiger Wirkung" von die aktuelle-Chefredakteurin Anne Hoffmann getrennt habe. Hoffmann hatte seit 2009 die journalistische Verantwortung für das Boulevardblatt.

Titelseite von "die aktuelle" mit dem erfundenen Schum-Interview
Die Titelseite der "aktuelle" mit dem "Interview", das Chefredakteurin Anne Hoffmann ihren Job gekostet hat. © Funke Mediengruppe

"Dieser geschmacklose und irreführende Artikel hätte nie erscheinen dürfen. Er entspricht in keiner Weise den Standards von Journalismus, wie wir – und unsere Leserinnen und Leser – ihn bei einem Verlag wie Funke erwarten", so die Funke-Zeitschriften-Geschäftsführerin Bianca Pohlmann. Gleichzeitig bitte man die Familie Schumacher um Verzeihung für die Berichterstattung.

www.die-aktuelle.de

www.funkemedien.de

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