Seit über zehn Jahren ist es eines der meistgenutzten Memes im Netz: "Hide the pain Harold", ein älterer weißhaariger Herr, der freundlich lächelt, aber dabei immer ziemlich gequält aussieht. Seit 2011 erfreut sich Harold an steter Beliebtheit, wird in verschiedensten Kontexten auf Reddit, Twitter, Instagram und Facebook geteilt. Mal ist er ein Arzt, dann ein Geschäftsmann, der beim Porno-Schauen erwischt wird, ein Pirat, der verprügelt wird, oder ein Weißer Wanderer aus "Game of Thrones". Sogar auf dem US-Präsidentenberg Mount Rushmore war er schon zu sehen.
Jedes Mal mit einem mehr oder weniger breiten Lächeln und sehr traurig wirkenden Augen. "Hide the pain Harold", also Harold, der den Schmerz versteckt musst seitdem als Sujet für unterdrückte Ängste, Schmerzen und Kränkungen herhalten.
"Anfang war entsetzlich"
Der Mann, der auf den Bildern tatsächlich zu sehen ist, war zuerst gar nicht erfreut über seinen unfreiwilligen Ruhm. Arató András István ist heute 78 Jahre alt und kommt aus Ungarn. Früher hat er als Elektroingenieur gearbeitet, dann auch als Model für Stock-Fotos. Seine Model-Jobs sorgen dafür, dass immer wieder Bilder von ihm ins Netz gerieten.
Lange merkte er nicht, dass sein Gesicht viral ging. Durch Zufall, mit einer Bilder-Rückwärtssuche auf Google wird er auf seine Bekanntheit aufmerksam. "Am Anfang war es entsetzlich. Es gab sehr böse und beleidigende Memes", erinnert er sich. Dann hat er sich an seine eigene Schulzeit zurückerinnert und wie er und seine Kollegen Bilder von fremden Menschen bemalt haben. Und langsam war es ok für ihn "Hide the pain Harold" zu sein.
Lukrative Werbeverträge
Mit der Zeit profitierte er von der Entwicklung und wurde bekannt. Er wurde in Talkshows eingeladen und erhielt lukrative Werbeverträge. Zum Beispiel wurde er Werbegesicht für Coca Cola, Otto und Manchester City. Vor drei Jahren nahm er sogar an der ungarischen Version von "The Masked Singer" teil. Schmerzen oder Angst hatte er bei den Shootings für die Stock-Bilder jedoch nie. Er sei einfach oft müde gewesen, erinnert sich István.
www.hidethepainharold.com
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