Weder Amazons virtueller Assistent "Alexa" noch der autonome Robo-Staubsauger "Roomba" von iRobot sind wahrscheinlich kitzelig oder empfinden Schmerzen, wenn sie eingeklemmt werden. Das ist die Meinung von Kindern zwischen vier und elf Jahren, die damit zeigen, dass sie schon frühzeitig in der Lage sind, sie von Menschen klar zu unterscheiden, obwohl die digitalen Helfer mit menschlich anmutender Intelligenz ausgestattet sind. Diese Erkenntnisse haben Forscher der Duke University in Durham (North Carolina/USA) in einer neuen Studie gewonnen.
Denken und Fühlen
Die Wissenschaftler haben Kinder gefragt, ob sie glauben, dass "Alexa" und "Roomba" die Fähigkeit haben, zu denken und zu fühlen, weil sie schließlich in die Kategorie "Künstliche Intelligenz" (KI) gehören. Zudem sollten sie beurteilten, ob man mit ihnen auf eine besondere Art mitgehen sollte. "Alexa" bietet Sprachinteraktion, Musikwiedergabe, Streaming-Podcasts und Echtzeitinfos. Roomba hält mit ein bisschen KI den Fußboden staubfrei.
Die Kinder sprachen "Alexa", nicht aber "Roomba", mentale und emotionale Fähigkeiten zu, was die Forscher auf "Alexas" Sprachfähigkeit zurückführen. "Auch wenn 'Alexa' körperlos ist, denken kleine Kinder, dass sie Emotionen und Verstand hat", sagt Teresa Flanagan vom Duke-Institut für Psychologie und Neurowissenschaften.
127 Kinder interviewt
Flanagan und ihr Team haben 127 Kindern ein 20-minütiges Video gezeigt, in dem "Alexas" und "Roombas" Fähigkeiten zu sehen waren. Dann wurde danach gefragt, ob die in ihnen steckenden KIs den Unterschied zwischen Gut und Böse kennen und Gefühle haben und ob es in Ordnung sei, Technologie anzuschreien oder zu schlagen, wenn sie nicht funktioniert. Letzteres lehnten die Kinder als falsch ab.
"Die Älteren allerdings denken, dass Anschreien und Schlagen nichts Tolles sind, dass sie aber die Freiheit haben, es zu tun. In einer Zeit, in der KI wie ChatGPT Schlagzeilen macht, geben die Ergebnisse der Studie einen Einblick in die Beziehungen, die Kinder zu Technologien haben, und ob Ethik Kinder bei ihrem Umgang mit intelligenter Technologie leitet", unterstreicht Flanagan abschließend.
www.duke.edu
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