Forscher:innen der Universität der Bundeswehr München haben einen Biosensor zur Erkennung von Metamphetamin (oder auch Crystal Meth) und Cortisol entwickelt, der äußerst konzentrationsgenau messen kann. Im nächsten Schritt ist die Entwicklung eines Demonstrators geplant.
Simple und vielseitige Anwendung
"Der Sensor soll sehr einfach in der Anwendung sein, damit ihn theoretisch jeder ohne viel Equipment auch außerhalb eines Krankenhauses benutzen kann, ähnlich wie bei Corona-Schnelltests", erklärt Laura von Lüders, die für ihre Promotion an dem Biosensor geforscht hat.
Neben Metamphetamin soll der Sensor auch für die Erkennung von Cortisol modifizierbar sein. Hierbei handelt es sich um ein Hormon, das an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist und bei Stress vermehrt freigesetzt wird. Zu hohe Cortisol-Werte können das Risiko für Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 oder Osteoporose steigern, bei Cortisol-Mangel kann es dagegen zu Erschöpfung, niedrigem Blutdruck, Übelkeit kommen.
Messung ermöglicht präzise Auslesung
Bei dem neuen Biosensor findet eine elektrische statt optische Auslesung statt. Dabei wird der Widerstand der Probe gemessen und es werden genauere Ergebnisse geliefert, die Aussagen über die Konzentration der Substanz geben können: "Das Tolle an dem Verfahren ist, dass wir nicht nur sagen können: Die Substanz liegt vor oder nicht, sondern auch in welchem Umfang", betont von Lüders.
Die Innovation basiert auf Graphen. Auf den Graphen-basierten Chip kommen Moleküle, die das Graphen mit Antikörpern verbinden (Linker-Molekül). Dann wird eine Widerstandsmessung gemacht und anschließend die entnommene Probe hinzugefügt. Ist die Substanz in der Probe vorhanden, ändert sich der Widerstand und es kann gemessen werden, wie stark sich das Signal verändert hat.
www.unibw.de
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