Galeria: Gläubiger segnen Insolvenzplan ab

47 Filialen müssen zusperren, aber die Warenhauskette wird nicht zerschlagen.

In den Essener Messehallen hat am Montag die Gläubigerversammlung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH stattgefunden. Dem vorgelegten Insolvenzplan haben die Gläubiger zugestimmt. Damit ist für Galeria der Weg frei, das Warenhausgeschäft in Deutschland im Rahmen des neuen Konzepts fortzuführen. Eingeladen hatte das Amtsgericht Essen. Die Gläubiger hatten vor der Abstimmung im Rahmen eines Berichts- und Erörterungstermins die Möglichkeit, Fragen an das Galeria-Management, den Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz und den Sachwalter Frank Kebekus zu stellen und Anmerkungen vorzubringen.

"Die große Zustimmung der Gläubiger zeigt das Vertrauen in das neue Warenhauskonzept. Der Sanierungsplan und damit das Konzept vom Warenhaus der Zukunft geben Galeria Karstadt Kaufhof beste Chancen für eine Rückkehr in die Erfolgsspur. Entscheidend ist, dass es gleichermaßen zügig wie konsequent durch das Management und den Eigentümer umgesetzt wird", zeigt sich Arndt Geiwitz erleichert.

"Unmissverständlichen Auftrag an das Management und den Eigentümer"

Die finanziell angeschlagene Warenhauskette will sich in Zukunft auf "chancenreiche Standorte und sinnvolle Flächen" fokussieren. Ein Umbau aller Filialen in drei Jahren, Investitionen und Digitalisierung und die IT-Prozesslandschaft, effiziente wie schnelle Prozessabläufe, mehr Shop in Shop, ergänzende Angebote sowie insbesondere eine größere Lokalisierung mit mehr Verantwortung in den Regionen sollen für die dringend notwendige Kehrtwende sorgen. Dem Galeria-Management zufolge würden sich bereits jetzt in den Pilot-Filialen erste Erfolge zeigen.

"Jedem Beteiligten ist bewusst, dass die Zustimmung für die Gläubiger kein einfacher Schritt war. Der Verzicht ist groß und viele Beteiligte – Mitarbeitende, Vermieter, Lieferanten und zahlreiche weitere Gläubigergruppen – leisten ihren Anteil, um dem Warenhaus in Deutschland eine gute Ausgangsbasis zu ermöglichen. Deswegen bedanke ich mich ausdrücklich für das klare Votum", so Sachwalter Kebekus. Dies gelte umso mehr, da eine Ablehnung katastrophal geworden wäre: die Stilllegung des Geschäftsbetriebs, die Schließung aller Filialen, die Kündigung aller Mitarbeitenden. Kebekus: "Mit ihrer überwältigenden Zustimmung senden die Gläubiger ein positives Signal an alle zukünftigen Galeria-Standorte mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einen unmissverständlichen Auftrag an das Management und den Eigentümer."

50 Millionen für die Gläubiger

Der Insolvenzplan bedarf zu seiner Wirksamkeit noch der formellen Bestätigung durch das Amtsgericht Essen. Zur Befriedigung der Gläubiger stehen anschließend 50 Millionen Euro zur Verfügung. Auch werde der Galeria-Gesellschafter Signa dann seine Zusage einlösen, die Sanierung des Unternehmens mit Investitionen von bis zu 200 Millionen Euro zu unterstützen. Das Insolvenzverfahren soll noch im Laufe des ersten Halbjahres 2023 beendet werden.

www.galeria.de

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